Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 22.05.2002

BSE - WLA veröffentlich neue Stellungnahme


Brüssel - Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss (WLA), der die Europäische
Kommission unter anderem in Sachen BSE berät, veröffentlicht heute eine auf
seiner Sitzung in der vergangenen Woche angenommene Stellungnahme, in der er
die Frage des Alters von 12 Monaten prüft, ab dem die Wirbelsäule von Rindern
nicht in die Lebensmittelherstellung gelangen darf ("T-Bone").

Der WLA bekräftigte seine Position vom 12. Januar 2001, dass bei Tieren, die
nach dem Inkrafttreten des Verfütterungsverbots geboren sind, nur ein geringes
BSE-Risiko besteht - vorausgesetzt, das Verbot wurde und wird ordnungsgemäß
eingehalten und durchgesetzt.

Der WLA kam zu dem Schluss, dass weder die vorliegenden Forschungsergebnisse
noch die Resultate des BSE-Schnelltestprogramms von 2001 Argumente für die
Heraufsetzung der Altersgrenze für Rinder liefern, die vor dem Inkrafttreten
des Verfütte-rungs-verbots geboren wurden. Der WLA forderte die Mitgliedstaaten
auf, das Risiko einer Exposition von Menschen vor und nach der Durchführung
von Risikomanagementmaßnahmen einschließlich des uneingeschränkten Verfütte-
rungsverbots zu bewerten. Danach sehe er sich in der Lage, seine Stellungnahme
zu dem für den Menschen durch Spezifiziertes Risikomaterial (SRM) gegebenen
BSE-Risiko zu überarbeiten und zu aktualisieren. Aus Sicht der Europäischen
Kommission eröffnet diese Stellungnahme die Möglichkeit, Gespräche mit den
Mitgliedstaaten darüber zu beginnen, ob die Altersgrenze für die Entfernung
der Wirbelsäule bei Rindern, die nach dem neuen Verfütterungs-verbot geboren
sind, heraufgesetzt werden soll. Dabei müssen Beweise für die tatsächliche
Einhaltung des Verbots herangezogen werden.

Weitere Stellungnahmen

Der WLA hat ferner seine Einschätzung des geographischen BSE-Risikos (GBR) in
Österreich und Finnland aktualisiert. Er kam zu dem Schluss, dass beide Länder
in der Klasse GBR III verbleiben sollten, d. h. es gibt eine geringe Anzahl
von BSE-Fällen. Das interne System beider Länder wird jedoch als sicher
angesehen, und das Risiko neuer Infektionen bei Rindern, die nach dem
uneingeschränkten Verfütterungsverbot von 2001 geboren sind, ist äußerst
gering.

Der WLA nahm eine Stellungnahme an zur Sicherheit von Rinderembryonen und
von tierischem Lab. Rinderembryonen gelten als risikofrei, sofern die
Protokolle der Internationalen Gesellschaft für den Embryotransfer (IETS)
eingehalten werden. Bezüglich Lab wird darauf verwiesen, dass das potenzielle
Risiko je nach Quelle (Rinder, kleine Wiederkäuer oder Schweine) und
Verwendung (Lebensmittel oder Arzneimittel) unterschiedlich ist.

Außerdem nahm der WLA eine Stellungnahme an zur Wirksamkeit eines neuen
Verfahrens für die Behandlung tierischer Abfälle mittels alkalischer
Hydrolyse bei hoher Temperatur und hohem Druck, das die TSE-Übertragung
verhindern soll.

Der vollständige Wortlaut der WLA-Stellungnahmen findet sie im
Internet.


IP/02/748
22. Mai 2002
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de