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AHO Aktuell - 17.05.2002

NRW: Task-Force gegen Wildschweinepest im Landkreis Euskirchen


Düsseldorf - Bei der Bekämpfung der Wildschweinepest im Landkreis Euskirchen
hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland die neu eingerichtete "Task-Force
Tierseuchenbekämpfung" eingeschaltet. Die Task-Force ist eine Expertengruppe
aus Bund und Ländern. Sie wurde im März dieses Jahres von der Agrarminister-
konferenz ins Leben gerufen. Sie ist ein zentraler Baustein innerhalb eines
neuen Tierseuchen-Bekämpfungssystems und ist eine Konsequenz aus den
Erfahrungen mit der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche im vergangenen Jahr.

"Mit der Einladung der Task-Force wollen wir deutlich machen, dass wir auch
bei Wildtieren Tierseuchen sehr ernst nehmen und uns an einer schnellen und
effektiven Bekämpfung der Seuche gelegen ist," erklärte Ministerin Bärbel
Höhn heute in Düsseldorf. "Dabei nutzen wir auch die Erfahrungen, die andere
Länder in den vergangenen Jahren bereits mit der Bekämpfung der Schweinepest
bei Wildschweinen gemacht haben. Wir wollen nicht nur die Wildschweine vor
Ansteckung schützen, sondern auch ein Übergreifen auf die Hausschweine
verhindern."

Seit dem 21. April sind im Landkreis Euskirchen fünf Fälle von Schweinepest
bei Wildschweinen festgestellt worden. Diese Fälle gehen ursächlich auf das
ausgedehnte Seuchengeschehen im angrenzenden Rheinland-Pfalz zurück. Anders
als bei Hausschweinen steht für die Bekämpfung der Seuche im Wildbestand
die Impfung zur Verfügung. Deshalb werden die Wildschweine in den betroffenen
Gebieten mittels Schluckimpfung immunisiert. Die Gefahr einer Weiterverbreitung
besteht dennoch, weil naturgemäß nicht alle Wildschweine durch die Impfung
erreicht werden können. Besondere Vorsicht ist daher bei der Jagd geboten.
Informationen für Jäger und Landwirte hält der Kreis Euskirchen bereit.

In Rheinland-Pfalz sind in diesem Jahr bereits ca. 170 Fälle von Schweinepest
bei Wildschweinen zu verzeichnen. Dabei hat das Virus in sechs Fällen auch
auf Hausschweine-Bestände übergegriffen. Von Rheinland-Pfalz ausgehend hat
die Schweinepest bei Wildschweinen neben Nordrhein-Westfalen auch das
Saarland und Frankreich erreicht.

In den von der Seuche betroffenen Gebieten werden alle geschossenen oder
verendeten Wildschweine untersucht. Besitzer von Hausschweinen dürfen
innerhalb des Gebietes zwar mit Schweinen handeln; wollen sie aber mit
Gebieten außerhalb der Restriktionszonen handeln, sind vorhergehende
Blutuntersuchungen an den Schweinen vorzunehmen. Die Europäische
Kommission hat für die betroffenen Gebiete Bekämpfungspläne genehmigt,
die neben der Impfung und der Untersuchung aller erlegten oder verendeten
Wildschweine auch eine verstärkte Jagd vorsehen.
 



 

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