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AHO Aktuell - 17.05.2002

Hessens Landwirtschaftsminister kritisiert manipulierte Tests


Wiesbaden / Kassel (aho) - "Wer sich an solchen Aktionen beteiligt, muss
über kriminelle Energie verfügen", kritisierte heute der Hessische
Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel die Vorgänge um absichtlich mit
Tiermehl versetzte Futtermittel. "Diejenigen, die sich daran beteiligt
haben, werden zur Rechenschaft gezogen werden, wir haben über diese
Vorgänge bereits die Staatsanwaltschaft unterrichtet und werden auch die
uns entstehenden Kosten in Rechnung stellen", erläuterte Dietzel.

Zum Hintergrund: Die Untersuchungsanstalt Kassel des Hessischen
Dienstleistungszentrums für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz
(HDLGN) stellte in zwei Futtermittelproben, die ein Landwirt bei ihm
abgegeben hatte, Tiermehl fest. Daraufhin wurden sofort ein Hof und die
dort lagernden Futtermittel gesperrt, weil nicht ausgeschlossen werden
konnte, dass der Hof an der Aktion beteiligt war. Vorsorglich wurden
auch Proben der auf dem Hof vorhandenen Futtermittel genommen, die
derzeit untersucht werden. Auch die Veterinäre wurden informiert.

Bei den weiteren Untersuchungen stellte sich heraus, dass zwei Landwirte
aus Nordhessen sich gemeinsam an einer Aktion beteiligten, zu der der
Westdeutsche Rundfunk in einem Schreiben aufgerufen hatte. Demnach
sollten diese Futtermittel, denen von einem privaten Labor absichtlich
Tiermehl beigemischt worden war, bei staatlichen Labors abgegeben werden
um zu testen, ob diese das Tiermehl nachweisen würden. Die staatlichen
Veterinäre teilten daraufhin mit, dass alle Tiere des betroffenen Hofes
getötet werden müssten, sollte nicht durch die Landwirte klargestellt
werden, dass die Futtermittelproben manipuliert worden seien. Dies ist
mittlerweile erfolgt.

"Zur Zeit laufen weitere Untersuchungen, um Klarheit in die Vorgänge
zu bringen", informierte Dietzel. So seien die beiden Landwirte
aufgefordert worden, einen schriftlichen Bericht über ihr Vorgehen
einzureichen. Welche weiteren Schritte noch eingeleitet würden, werde
noch entschieden. "Ich habe keinerlei Verständnis für solch fragwürdige
Aktionen, und halte diejenigen, die sich daran beteiligen, für
verantwortungslos", kritisierte der Minister.
 



 

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