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AHO Aktuell - 15.05.2002

CDU / CSU zum TAMNOG: Praktiker nicht vor dem Kopf stoßen



Änderung tierarzneimittelrechtlicher Vorschriften behindert die Arbeit der
praktischen Tierärzte

Zur Anhörung zum Gesetzentwurf des Bundesrates "Entwurf eines
Gesetzes zur Änderung tierarzneimittelrechtlicher Vorschriften" im
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Heinrich-Wilhelm Ronsöhr MdB, und der zuständige Berichterstatter,
Peter Bleser MdB:

Die Anhörung hat erfreulicherweise gezeigt, dass alle Beteiligten bereit
sind, den Einsatz von Tierarzneimitteln einschließlich der Vertriebswege,
ausgehend vom Hersteller bis zum Landwirt, möglichst transparent zu
gestalten und vor allem eine belastbare Statistik über den Einsatz von
Antibiotika zu erreichen. Ebenso klar wurde aber herausgearbeitet, dass
der vorliegende Gesetzentwurf des Bundesrates dazu so gut wie keinen
Beitrag leisten kann. Auffallend war: Je näher die Experten mit der Praxis
verbunden sind, desto vernichtender war die Kritik. Dieser Gesetzentwurf
bringt vor allem für die praktischen Tierärzte unsinnigerweise mehr
bürokratischen Aufwand, ohne damit die gewünschte Transparenz zu
erreichen. Viele der vorgesehenen Regelungen behindern eine effiziente
Behandlung von Tierkrankheiten oder machen sie gar unmöglich. Die
Stichworte dafür sind: Beschränkung des Umfüllens und Abpackens von
Medikamenten, das Herstellungsverbot von Arzneimitteln im
Therapienotstand, die starre Bevorratungsfrist von 7 Tagen, um nur einige
zu nennen, dazu kommen noch verfassungsrechtliche Bedenken.

Die Verfasser des Gesetzentwurfes scheinen nicht gewusst zu haben,
dass die Arbeit des praktischen Tierarztes bereits jetzt durch den
tierärztlichen Anwendungs- und Abgabebeleg sowie durch das
Bestandsbuch dokumentiert ist und dass der Einsatz von Antibiotika
durch die vom Berufsstand verabschiedeten Antibiotikaleitlinien geregelt
ist.

Wir unterstützen die Forderung nach erhöhter Transparenz beim Einsatz
von Tierarzneimitteln. Dafür brauchen wir aber ein Gesetz, das die
Praktiker nicht vor dem Kopf stößt, sondern sie zur Erreichung des
gemeinsamen Zieles einbindet.

Peter Bleser
Heinrich-Wilhelm Ronsöhr
 



 

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