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AHO Aktuell - 14.05.2002

Schweinepestausbruch in Kirft/Beuren unter Kontrolle


Saarbrücken - Nachdem am 25. April 2002 in einem Betrieb im rheinland-
pfälzischen Kirft/Beuren ein Schweinepestausbruch festgestellt wurde,
sind umfangreiche Schutzmaßnahmen auch im Saarland ergriffen worden.
Es wurde ein Sperrbezirk von drei Kilometern um den betroffenen Betrieb
eingerichtet. In diesem Sperrbezirk sind auf saarländischem Gebiet am
Samstag, dem 27. April 2002 wegen der hohen Übertragungsgefahr alle
Schweine getötet worden. Darüber hinaus wurde ein Beobachtungsbezirk
von zehn Kilometern Radius eingerichtet. In diesem Bezirk gilt ein
absoluter "stand still", d. h. Schweine dürfen hier weder in das Gebiet
noch aus dem Gebiet verbracht werden. Schlachtungen dürfen auch nicht
stattfinden. Betroffen von diesen schwerwiegenden Restriktionen sind
im Saarland ca. 40 schweinehaltende Betriebe mit gut 3.800 Tieren.

Hierzu erklärt Staatssekretär Josef Hecken:

"Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist der Schweinepestausbruch vom 25. April
2002 in Kirft/Beuren unter Kontrolle. Seit der Tötung der Tiere des
betroffenen Betriebes sind keine weiteren positiven Testergebnisse im
Saarland und auch nicht im Landkreis Trier-Saarburg aufgetreten.
Dies ist ein relativ sicheres Zeichen dafür, dass durch das schnelle und
entschlossene Handeln der Veterinärbehörden eine Übertragung der Seuche
aus dem betroffenen Betrieb in andere schweinehaltende Betriebe verhindert
werden konnte, denn ansonsten hätten mittlerweile Krankheitssymptome
auftreten müssen. Es zeigt sich auch, dass es eine richtige Entscheidung
war, im eigentlichen Sperrbezirk von drei Kilometern alle Schweine
vorsorglich zu töten, da zahlreiche Personenkontakte ermittelt wurden und
das Ausmaß des Ausbruches zu Beginn schwer abschätzbar war. Die Sicher-
heitsmaßnahme war zwar für die betroffenen Betriebe eine erhebliche
Belastung, sie war jedoch als Schutzmaßnahme ohne echte Alternative. Auch
die mittlerweile im LVGA untersuchten Proben deuten auf die Möglichkeit
der Entwarnung hin. Diese Proben waren im Endergebnis alle negativ.
Lediglich bei drei Proben hat es in der virologischen Untersuchung nicht
konkret negative Zwischenergebnisse gegeben. Diese Zwischenergebnisse
konnten aber in der exakteren Zellkulturuntersuchung entkräftet werden.

Deshalb können die Schutzmaßnahmen, die nach dem Ausbruch am 25. April
002 im Saarland angeordnet worden sind, nun Schritt für Schritt
aufgehoben werden. Als erste Maßnahme wird der "stand still" im
eobachtungsgebiet beendet. Die Aufhebungsuntersuchungen beginnen heute.
Die ersten 60 Blutproben, die zur Durchführung der Aufhebungsuntersuchung
gezogen wurden, sind heute im LVGA eingetroffen. Als nächster Schritt
werden dann die weiteren Restriktionen im Beobachtungsgebiet aufgehoben.
Die jetzt möglichen Lockerungen sind ein wichtiger Schritt für die im
Beobachtungsgebiet ansässigen ca. 40 Schweinehalter, in deren Betrieben
nun nach dem bedrohlichen Schweinepestfall vom 25. April 2002 wieder
etwas mehr Normalität einkehrt.

Die Aufhebung dieser Schutzmaßnahmen ist völlig unabhängig von den
EU-Restriktionen, die auch Teile des Saarlandes - nämlich das Impfgebiet
für Wildschweine - betreffen. Diese EU-Restriktionen betreffen vor
allem den Export in andere Staaten, entfalten aber nur geringe Wirkungen
für den Viehverkehr innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Zudem
stehen sie in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Schweinepest-
ausbruch in Kirft/Beuren, sondern sind aufgrund der Vielzahl von
Ausbrüchen in den vergangenen Monaten und vor allem auch wegen der
epidemiologischen Situation in den Wildschweinebeständen verfügt worden.
Gerade bei den Wildschweinen erhoffe ich mir eine erhebliche Verbesserung
der Situation durch die von der Landesregierung durchgeführten Impfaktion,
die allerdings erst in mehreren Monaten nach den Wiederholungsimpfungen
Wirkungen zeigen wird. Dankbar bin ich in diesem Zusammenhang auch der
Vereinigung der Jäger und dem Saar-Forst Landesbetrieb, die der
Aufforderung, Schwarzwild intensiver zu jagen, in großem Umfange
nachgekommen ist. So ist die Strecke im vergangenen Jagdjahr mit fast
4.800 Stück Schwarzwild um über 90 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Das ist die höchste Schwarzwildstrecke im Saarland seit über 40 Jahren."
 



 

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