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AHO Aktuell - 08.05.2002

BgVV: Lebensmittelinfektionen intensiv überwachen


Treffen von Vertretern der nationalen Kontaktstellen des "WHO
Surveillance Programme for Control of Foodborne Infections and
Intoxications in Europe" im BgVV


"Die WHO und die EU müssen ihre Aktivitäten auf dem wichtigen Gebiet der
Überwachung lebensmittelbedingter Erkrankungen koordinieren," forderten
die 60 Vertreter 46 Europäischer Staaten anlässlich des Treffens der
nationalen Kontaktstellen (National Contact-Points) des "WHO
Surveillance Programme for Control of Foodborne Infections and
Intoxications in Europe" vom 23. bis 25. April 2002 in Berlin.

Dieses wichtige Treffen von Vertretern der in Europa national
zuständigen Behörden folgte dem kürzlich von der FAO und WHO im Januar
in Marrakesch veranstalteten Globalen Forum und der im Februar in
Budapest organisierten Gesamteuropäischen Konferenz zur
Lebensmittelsicherheit. Beide Konferenzen dienten der Entwicklung neuer
Strategien.

Am "WHO Surveillance Programme for Control of Foodborne Infections and
Intoxications in Europe" sind derzeit 49 der 50 Staaten der WHO Region
Europa und Zypern beteiligt. Es zielt ab auf die Entwicklung und
Umsetzung praktischer Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung
lebensmittelbedingter Erkrankungen beim Menschen. Hierzu zählen sowohl
die Sammlung, Bewertung und Veröffentlichung von Daten und die
Entwicklung geeigneter Kontrollmaßnahmen, als auch Forschung und
Trainingsmaßnahmen in den Mitgliedsstaaten. Das Programm wird vom
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin (BgVV), Berlin, in seiner Funktion als FAO/WHO
Collaborating Centre für Forschung und Ausbildung im Bereich der
Lebensmittelhygiene und der Zoonosen koordiniert und zählt zu den
wichtigen Aktivitäten des WHO-Regionalbüros Europa.

Das BgVV-FAO/WHO Collaborating Centre hat in den letzen 20 Jahren durch
seine Aktivitäten viele Europäische Staaten maßgeblich bei der
Einführung und Stärkung ihrer nationalen Programme unterstützt.

Dennoch haben die weiterhin hohe Anzahl von Lebensmittelinfektionen,
der Schweregrad neuer potentieller Erkrankungen wie der transmissiblen
spongiformen Enzephalopathien (TSE) und das Auftreten neuer
Lebensmittelrisiken zu einer weltweiten Verunsicherung des Verbrauchers
beigetragen. Durch die Globalisierung des Handels von Lebensmitteln
können bisher lokal oder national begrenzt auftretende Gefahren
neuerdings innerhalb kürzester Zeit in eine Vielzahl von Staaten
verbreitet werden. Nationale Überwachungsprogramme zur Vermeidung und
Kontrolle von Lebensmittelerkrankungen haben hierdurch einen neuen
Stellenwert erhalten. Somit sind gut geführte und koordinierte Programme
mit assoziierten Frühwarnsystemen heute ein unverzichtbares Instrument
des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes.

Unter Berücksichtigung der technischen und finanziellen Kapazitäten und
potentiellen Schwierigkeiten der am Programm beteiligten Staaten
empfehlen die Teilnehmer des Treffens neue Strategien, um den
Bedürfnissen und Erwartungen aller Staaten Rechnung zu tragen. Neue
bedeutende Veränderungen in der Lebensmittel-, Labor- und
Informationstechnologie müssen dabei dringend berücksichtigt werden.
Besondere Aufmerksamkeit ist auf die unmittelbare Datenübermittlung,
-auswertung und -berichterstattung sowie die Qualitätssicherung in der
Datenerhebung und -registrierung zu richten. Die Vertreter der
nationalen Kontaktstellen forderten das BgVV-FAO/WHO Collaborating
Centre auf, unter anderem ein Netzwerk zum Informationsaustausch
einschließlich von Frühwarnmeldungen aufzubauen und dringend Strukturen
zu schaffen, die eine kontinuierliche und fristgerechte
Datenübermittlung, -auswertung und Berichterstattung ermöglichen.

Darüber hinaus forderten die Teilnehmer die WHO und das BgVV-FAO/WHO
Collaborating Centre auf, darauf hinzuwirken, dass künftig die
Aktivitäten von WHO und EU besser koordiniert werden.

bgvv - Pressedienst
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
Thielallee 88 - 92, D - 14195 Berlin,
Telefon: 01888/412-4300, Telefax: 01888/412-4970
12/2002; 7. Mai 2002
 



 

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