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AHO Aktuell - 08.05.2002

Neue Weidepflanzen sollen Methan-Probleme lösen


Auckland (pte) - Neuseeländische Forscher haben eine neue Möglichkeit
entdeckt, das Treibhausgas Methan, das durch Schafe und Rinder entsteht,
einzudämmen: eine neue Futtermittelpflanze namens Legume Lotus mit
kondensierten Tanninen soll den Methanausstoß bei Tieren um bis zu 16
Prozent reduzieren. Wissenschaftler der AgResearch Grasslands in
Neuseeland haben die neue Futtermittelpflanze getestet.

In Neuseeland arbeiten Forscher schon seit Jahren intensiv daran, die
Methanemissionen zu reduzieren. Insgesamt leben auf der Insel 45 Mio.
Schafe und acht Mio. Kühe. Sie sind für 90 Prozent der Methanemissionen
verantwortlich. Diese machen wiederum 43 Prozent der gesamten Treibhaus-
gase des Landes aus. Eine durchschnittliche Kuh produziert jährlich 90
Kilogramm Methangase, das durch den Verdauungsprozess von Grünpflanzen
entsteht. Die Menge entspricht der Energie von 120 Litern Treibstoff.
Die neuseeländische Regierung wollte die Landwirtschaft aus der
Treibhausgas-Diskussion heraushalten, um die vereinbaren Kyoto-Ziele
einzuhalten.

Julian Lee, Wissenschaftlerin von AgResearch Grasslands, erklärte, ihr
Unternehmen arbeite an einer idealen Futterpflanze, die nahrhaft ist,
aber den Methanausstoß gleichzeitig verringert. Über den Zusammenhang
der kondensierten Tannine mit dem Nährwert der Pflanzen sei aber noch
viel zu wenig bekannt, so Lee. Bei der Futterpflanze Legume Lotus ist
es den Wissenschaftlern Garry Waghorn und Michael Tavendale gelungen,
die direkten Effekte der kondensierten Tannine von den Nährwerten zu
trennen. Doch Lee räumt ein, dass die Forschungsergebnisse noch nicht
befriedigend genug wären.

"Wird die Futterration der Kuh verändert, läuft die Methanproduktion
anders ab", so Jürgen Zeddies von der deutschen Uni Hohenheim, die mit
16 Instituten an der interdisziplinären Erforschung der Quellen
klimarelevanter Gase und umwelttoxischer Stoffe arbeitet. Zeddies
zufolge lässt sich die Methanmenge im Pansen um bis zu einem Fünftel
durch die Zugabe bestimmter Fette, Tannine und weiterer Substanzen
vermindern.
 



 

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