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AHO Aktuell - 03.05.2002

Vertrauenbildende Maßnahmen: QS - noch ein Siegel?


(aid) - Das Vertrauen der Verbraucher in die Produktsicherheit von
Lebensmitteln wurde durch das Auftreten von BSE, MKS, Salmonellen und
Chloramphenicol erschüttert. Qualitätssicherungssysteme (QS-Systeme) sind
daher nach den Ausführungen von Dr. Friedhelm Adam von der
Landwirtschaftskammer Münster eine neue Herausforderung. In seinem Vortrag
auf der KTBL-Tagung "Neue Wege in der Tierhaltung", im April in Potsdam
zeigte Adam eindrucksvoll auf, dass Qualitätssicherung allerdings nur
möglich ist, wenn alle Beteiligten "vom Acker bis zum Teller" mitmachen.
Bisher, so der Experte, seien die einzelnen Prozessstufen wenig aufeinander
abgestimmt: Viehhaltende Betriebe erhalten nach der Viehverkehrsordnung eine
zwölfstellige Betriebsnummer, diese findet sich dann beispielsweise bei
verkauften Ferkeln als Ohrmarke wieder. Am Mastende erhalten die Tiere dann
eine Mastbetriebsnummer, im Schlachtprozess kommt eine Schlachtnummer hinzu.
Diese habe aber im Zerlegeprozess keine Bedeutung mehr. Die Verbände der
Landwirtschaft, der Futtermittelwirtschaft, der Schlachtbetriebe, der
Verarbeitungsstufe und des Lebensmitteleinzelhandels hätten daher ein
stufenübergreifendes System zur Qualitätssicherung für konventionell
erzeugte Lebensmittel entwickelt, was in der Vergabe des QS-Prüfzeichens
münde. Dieses Prüfzeichen sichere, so Adam, eine Basisqualität ab. Es werde
jedoch nur dann eine Bedeutung im Markt erreichen, wenn es zu einer breiten
Anwendung gerade auch im Handel komme. Entscheidend sei, dass der
Verbraucher wisse, wo QS-Produkte zu kaufen seien. Zu Mehrerlösen für die
Erzeuger wird es nach Einschätzung des Experten wohl kaum kommen.

aid, Dr. Volker Bräutgam
aid-PresseInfo Nr. 18/02
 



 

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