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AHO Aktuell - 24.04.2002

Tierhaltung: Was wissen und was wollen Verbraucher wissen?


(aid) - Welche Vorstellungen haben die Verbraucher über die heutige
Tierhaltung? Dieser Frage ging Professor Reimar von Alvensleben von der
Universität Kiel in seinem Vortrag anlässlich der Tagung "Neue Wege in der
Tierhaltung" nach, die vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der
Landwirtschaft Mitte April in Potsdam durchgeführt wurde. Von Alvensleben
resümierte, dass zwei Drittel der Bevölkerung negative Assoziationen im
Zusammenhang mit Nutztierhaltung äußern, vor allem im Bezug auf den
Tierschutz. Dabei, so der Experte, sei das Denkmuster vieler Verbraucher
durch Schlüsselinformationen und Generalisierung geprägt.
Schlüsselinformationen würden verwendet, um weiteren "Nachdenk-Aufwand" zu
vermeiden. "Freiland" oder "Öko" seien zum Beispiel solche
Schlüsselbegriffe, von denen dann wiederum einfach auf Qualität und
Gesundheit von Lebensmitteln geschlossen werde. Eine weit verbreitete
Generalisierung im Zusammenhang mit der Tierhaltung sei zum Beispiel die
Aussage "Die Landwirtschaft hält die Tiere in Käfigen und kassiert dafür
noch Subventionen". In seiner Analyse dieses Verhaltens stellte von
Alvensleben fest, dass die Wahrnehmung von Tierschutzproblemen beim
Verbraucher in einer allgemeinen Informationsüberlastung stattfinde. Die
Informationsaufnahme werde vor allem davon beeinflusst, ob Interesse und
inneres Engagement vorhanden seien. Dies sei aber bei den Verbrauchern
äußerst unterschiedlich; eine neuere englische Untersuchung habe ergeben,
dass 38 Prozent der befragten Verbraucher kein Interesse an Informationen
über Lebensmittelerzeugung hätten, 51 Prozent inaktiv seien und nur elf
Prozent wirklich wissbegierig.

aid, Dr. Volker Bräutigam

aid-PresseInfo Nr. 17/02 vom 25. April 2002
 



 

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