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AHO Aktuell - 17.04.2002

Neuartige Waschanlage macht Stallabluft sauberer


L P D - Eine neu entwickelte Waschanlage für Abluft aus Viehställen soll
nach Angaben des Landvolkverbandes die Belastungen durch Geruch, Ammoniak
und Staub in den Veredelungsregionen spürbar vermindern. Stinkende Geflügel-
und Schweineställe könnten demnach bald der Vergangenheit angehören.
Zielsetzung ist vor allem, mit einem kostengünstigen Komponentensystem
auch kleineren Betrieben einen Beitrag zum Umweltschutz zu ermöglichen.

Nachdem die Grundlagen der neuen Technik am Forschungs- und Studienzentrum
für Veredelungswirtschaft Weser-Ems der Universität Göttingen in Vechta
erarbeitet worden sind, werden erste Anlagen bereits von den Firmen Dr.
Siemers Umwelttechnik und Big Dutchman vermarktet. Mehrere solche Kombi-
Anlagen sind schon im praktischen Einsatz. Erste Ergebnisse sind viel
versprechend. Vor dem Austritt aus dem Stall wird die Abluft in den
Anlagen zunächst durch eine dünne, wabenartige Filterwand geleitet, die
mit Wasser berieselt wird und dadurch den Staub bindet. In der zweiten
Stufe erfolgt eine "Chemowäsche", in der durch die Berieselung der
Filterwand mit einer schwefligen Säure die Ammoniakbestandteile der
Stallluft gebunden werden, und ein drittes Biofilterelement baut
Geruchsemissionen ab. Gerüche sind nach dem Passieren der Filterwand
nicht mehr wahrnehmbar, und die Gehalte an Ammoniak werden um 70 bis
80 Prozent reduziert, bei Staub sind es bis zu 90 Prozent. Der
Filterschlamm kann als Dünger auf die Felder ausgebracht werden.

Gegenüber bisher bekannten Luftwäschern arbeitet der neue Anlagentyp
mit deutlich geringerem Luftwiderstand und verbraucht somit weniger
Energie. Außerdem sind die Anlagen leicht zu warten und können je
nach betrieblichen Anforderungen individuell variiert und kombiniert
werden. Fachleute gehen deshalb davon aus, dass der neue Typ sich als
Standard bei zukünftigen Stallbaulösungen durchsetzen wird. Derzeit
wird noch "Feinschliff" betrieben, um die Leistungen weiter zu
optimieren. Außerdem gilt es, Sensoren zur Datenerfassung zu entwickeln,
mit denen die Wirksamkeit gegenüber den Überwachungsbehörden dokumentiert
werden kann. Gegenüber herkömmlichen Filteranlagen werden deutlich
geringere Investitions- und Betriebskosten erwartet, die einen
wirtschaftlichen Einsatz möglich machen.

Landvolk-Pressedienst Nr. 14, 17. April 2002
 



 

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