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AHO Aktuell - 17.04.2002

KTBL-Tagung in Potsdam: Tierhaltung in Deutschland quo vadis?


(aid) - In Deutschlands Ställen stehen nicht mehr ausreichend Tiere, um die
nachgefragte Menge Schweinefleisch, Geflügelfleisch und Eier zu erzeugen.
Der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch beträgt 85 Prozent, bei
Geflügelfleisch nur noch 65 Prozent und bei Eiern 74 Prozent. Diese Zahlen
nannte Professor Dr. Hans-Wilhelm Windhorst von der Hochschule Vechta
anlässlich der Tagung des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der
Landwirtschaft (KTBL) e.V. "Neue Wege in der Tierhaltung", die am 10. und
11. April in Potsdam stattfand. Die Situation hätte dazu geführt, so der
Referent, dass Deutschland einer der attraktivsten Märkte für
Agrarerzeugnisse weltweit geworden sei. Pro Jahr würden allein eine Million
Tonnen Schweinefleisch eingeführt, 80 Prozent davon aus Belgien, den
Niederlanden und Dänemark. Neben strukturellen Nachteilen gebe es immer
wieder Probleme bei der Errichtung effizienter Stalleinheiten. So führe zum
Beispiel die Umsetzung der Hennenhaltungsverordnung dazu, dass der
Selbstversorgungsgrad bei Schaleneiern schätzungsweise auf etwa 35 Prozent
absinken werde. Bei gleichem Eierverbrauch müssten etwa 10 Milliarden Eier
pro Jahr importiert werden. Cirka 4.300 Arbeitsplätze gingen verloren.
Windhorst sieht dennoch in Deutschland einen attraktiven Standort für die
Tierhaltung, vorausgesetzt es gibt kalkulierbare politische
Rahmenbedingungen. Diese müssten sich an den EU-Standards orientieren und
nicht durch nationale Alleingänge bestimmt sein.

aid, Dr. Volker Bräutigam
 



 

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