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AHO Aktuell - 10.04.2002

Lämmermast mit Futterautomaten: Gruppengrößen anpassen


(aid) - Lämmer lernen sehr schnell ihr Futter aus dem Futterautomaten
abzurufen - insbesondere wenn es ihnen gut schmeckt. Dies haben
Fütterungsversuche an der Fachhochschule Weihenstephan, Fachgebiet
Tierernährung, gezeigt. 27 Bocklämmer (Merinolandschaf) hatten nach einer
Eingewöhnungsphase mit manueller Futterzuteilung Zugang zu drei
Futterautomaten mit unterschiedlichen Kraftfuttermischungen und einem
Futterautomaten mit heißluftgetrocknetem Gras (Cobs). Rohprotein- und
Energiegehalt der Kraftfuttermischungen waren nahezu gleich, ihre
Zusammensetzung jedoch unterschiedlich. Mischung 1 mit 20% Ackerbohnen und
11% Sojaextraktionsschrot wurde ebenso gerne gefressen wie Mischung 3 mit
40% Ackerbohnen; tendenziell weniger gerne wurde Mischung 2 mit 20%
Ackerbohnen und 17% Rapskuchen aufgenommen. Auch Cobs wurden eher zögerlich
gefressen und von manchen Tieren verweigert. Während der eigentlichen
Mastphase hatten die Tiere je nach Gruppe nur noch Zugang zu einer der drei
Kraftfuttermischungen. Die Gruppe mit der Rapskuchenmischung nahm am
wenigsten Futter auf, hatte die schlechtesten Tageszunahmen und die
schlechteste Kraftfutterverwertung. Die günstigsten Ergebnisse wurden mit
Mischung 3 (40 % Ackerbohnen) erzielt. Die Häufigkeit der Besuche am
Automaten mit oder ohne Futteraufnahme stieg in der Mastphase merklich an,
die Besuchsdauer nahm dagegen leicht ab. Unterschiede bestanden im
Fressverhalten der einzelnen Tiere (13-50 Besuche insgesamt, 10-31 Besuche
mit Verzehr), die ihr charakteristisches Verhalten jeweils während der
gesamten Mastphase beibehielten. Während des Mastabschnitts suchten
ranghöhere bzw. durchsetzungsfähigere Tiere häufiger die Futterstation auf,
sie wiesen zudem höhere Tageszunahmen und günstigere Futterverwertung auf
als die rangniederen. In der Praxis sollten bei Lämmermast mit restriktiver
Fütterung und Futterautomaten einer Futterstation nicht mehr als maximal 20
Lämmer zugeteilt werden. Dabei ist wichtig, dass auch die rangniederen
Tiere die ihnen zugeteilten Kraftfutter-Sollmengen voll abrufen können.

Dr. Sigrid Baars
aid PresseInfo Nr. 15/02 vom 11. April 2002
 



 

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