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AHO Aktuell - 04.04.2002

M-V: Wildschweine werden gegen Schweinepest geimpft


Rostock - Am 8. April beginnt in festgelegten Gebieten der Landkreise
Nordvorpommern und Bad Doberan sowie auf dem Gebiet der Rostocker Heide
zum zweiten Mal in diesem Frühjahr die Immunisierung von Wildschweinen
gegen die klassische Schweinepest. Die Erstauslage der Impfköder fand im
März statt. Die Impfung wird als eine kombinierte Hand- und Flugauslage
zwei mal im Abstand von vier Wochen durchgeführt. Dazu werden von den
Mitarbeitern der zuständigen Forstbehörden und den zu beteiligenden
Jagdausübungsberechtigten 20.000 Impfstoffköder ausgelegt. Das
Ausbringen von 48.000 Impfstoffködern mit dem Flugzeug erfolgt durch
eine private Flugfirma. Darüber hinaus wird unter Einsatz eines
Hubschraubers zeitgleich eine gezielte Immunisierung nach Feststellung
der aktuellen Einstände des Schwarzwildes im Schilfgürtel des
Boddenrandbereichs von Stralsund bis Ribnitz-Damgarten durchgeführt.

Unmittelbar vor, während und nach der Impfstoffauslage darf das
Schwarzwild an den Köderplätzen nicht bejagt werden. Im gesamten
Immunisierungsgebiet wird jedes erlegte, verendet aufgefundene
einschließlich unfalltote Wildschwein auf Schweinepest untersucht.
Das Fleisch von Wildschweinen darf jedoch innergemeinschaftlich
nicht verbracht werden.

Die orale Immunisierung der Wildschweine gegen die Schweinepest wird in
M-V bereits seit 1994 auf der Grundlage des Tierseuchengesetzes als
wissenschaftlicher Feldversuch zum Zweck der Entwicklung rationeller
Bekämpfungsstrategien gegen die klassische Schweinepest in Wildschwein-
populationen unter der Leitung der Bundesforschungsanstalt für Virus-
krankheiten der Tiere durchgeführt. Durch den Feldversuch sollen
insbesondere die Immunreaktion in einer größeren Wildschweinpopulation
erfasst und die Möglichkeit geprüft werden, ob durch die Impfung in
einem bestimmten Gebiet ein Seuchenherd eingedämmt bzw. die
Weiterverbreitung von Schweinepest bei Wildschweinen in freie Gebiete
verhindert werden kann.

"Aus heutiger Sicht kann der Feldversuch in M-V als erfolgreich bewertet
werden. In M-V wurde letztmalig im März 1998 das Schweinepestvirus in
einem Hausschweinebestand festgestellt. Bei Schwarzwild ist zum letzten
Mal die Schweinepest im Juli 2000 im Landkreis Nordvorpommern aufgetreten",
so Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Um die bisherigen Impferfolge nicht zu gefährden, werden auf Grund von
Empfehlungen der Bundesforschungsanstalt und dem Bundesministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft die Impfmaßnahmen noch
mindestens zwei Jahre nach dem letzten Virusnachweis beim Schwarzwild
durchgeführt. Das bedeutet für M-V, dass die Wildschweine in den
genannten Gebieten in diesem Frühjahr nochmals immunisiert werden
müssen.

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei von M-V
Nr.: 79, 04.04.2002
 



 

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