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AHO Aktuell - 03.04.2002

Großbritannien beanstandet Fleischlieferung aus Mecklenburg-Vorpommern


Schwerin (MV) - Eine Fleischlieferung von 67 Färsen bestehend aus 268
Vierteln aus Mecklenburg-Vorpommern ist in Großbritannien durch die
britische Veterinärüberwachung beanstandet worden. Nach Aussage der
britischen Behörden haftet an einem Viertel Risikomaterial. Die Vorwürfe
aus Großbritannien wurden unmittelbar nach Bekanntwerden durch das
Landwirtschaftministerium in Mecklenburg-Vorpommern aufgegriffen. Der
Schlachthofbetreiber und das zuständige Veterinär- und Lebensmittel-
überwachungsamt wurden informiert und zur Prüfung des Sachverhalts
aufgefordert. Ersten Stellungnahmen zufolge sind die Vorwürfe aus
Großbritannien nicht nachvollziehbar. Bei einem ähnlich gelagerten
Vorwurf aus dem vergangenen Jahr stellte sich heraus, dass das
beanstandetet Fleisch nicht mit Risikomaterial, sondern mit Fettgewebe
behaftet war. Durch die zuständige Behörde und den Schlachthofbetreiber
werden morgen früh Experten nach Großbritannien entsandt, um die
Vorwürfe vor Ort zu prüfen.

Die Beanstandung deutscher Rindfleischlieferungen in Großbritannien im
letzten Jahr haben in M-V zu einer drastischen Verschärfung der
Kontrollsysteme geführt. So sind die Kontrollen von versandfertiger
Ware sowohl durch den Schlachthofbetreiber als auch durch das
Fleischhygieneamt intensiviert worden. Gleichzeitig sind auch die
Kontrollen der Kontrollsysteme durch das Landwirtschaftsministerium
verstärkt worden. Letztmalig ist die Entfernung des Rückenmarks durch
das Landwirtschaftsministerium in dem betroffenen Schlachthof am 25.302
ohne Beanstandung überprüft worden.

Nicht nachvollziehbar ist auch, dass die beanstandete Lieferung zum
Zeitpunkt der Beanstandung, 5 Tage nach Versandt, schon fast vollständig
verarbeitet war. Lediglich das vermeintlich mit Risikomaterial versehene
Vorderviertel ist noch vorhanden. Dies entspricht nicht den EU-Recht.
Danach hat der versendende Mitgliedsstaat - in diesem Fall Deutschland -
das Recht der ersten Entscheidung über die Sendung. Landwirtschafts-
minister Dr. Backhaus kündigt an, dass er diesen Vorfall lückenlos
aufklären werde. Sofern sich die Vorwürfe bestätigen, ist mit
Konsequenzen zu rechnen.
 



 

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