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AHO Aktuell - 02.04.2002

Zuchteber: Verminderte Spermaqualität durch fieberhafte Erkrankungen


Wien (aho) - Fieberhafte Erkrankungen wirken sich erheblich auf die Qualität
von Ebersperma aus. Das belegen Untersuchungen der Universitätsklinik für
Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Veterinärmedizinischen
Universität Wien. Die Ejakulatbefunde von 78 Ebern einer österreichischen
Besamungsstation wurden vor, während und nach einem endemischen fieberhaften
Atemwegsinfekt rückblickend ausgewertet. Der Untersuchungszeitraum umfasste
die Monate Januar bis Mai 1998, die klinischen Symptome wurden in der ersten
Märzwoche beobachtet. Gleichzeitig mit der Erkrankung sanken Volumen,
Konzentration, Spermien je Ejakulat, Motilität und die Anzahl der maximal
erreichbaren Spermaportionen ab. Die Verminderung der Spermien je Ejakulat
war signifikant. Sieben Wochen nach Krankheitsbeginn sowie auch in den
darauffolgenden Untersuchungswochen waren die Samenparameter: Spermien je
Ejakulat und Anzahl der maximal erreichbaren Portionen signifikant erniedrigt,
jedoch konnte dieser Umstand aufgrund der möglichen jahreszeitlichen
Schwankungen nicht mit Sicherheit auf die Erkrankung zurückgeführt werden.
Die zwei bis vier Wochen nach Krankheitsbeginn gewonnenen Ejakulate wiesen
vermehrt Spermienabnormitäten am Haupt- und Endstück insgesamt, Plasmatropfen
und Schleifenform am Haupt- und Endstück und um den Kopf gerollte Schwänze
auf. Das Lebensalter zeigte einen negativen Einfluss auf Spermien-
konzentration, Anzahl der Samenzellen je Ejakulat und Anzahl der maximal
erreichbaren Portionen, das Ejakulatvolumen verhielt sich gegenteilig. Die
Rasse beeinflusste keinen der untersuchten Parameter.

Kastner Georg
Spermatologische Veränderungen nach einem endemischen fieberhaften
Atemwegsinfekt in einer Eberstation
Dissertation an der Universitätsklinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und
Andrologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien; 12/2000
 



 

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