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AHO Aktuell - 24.03.2002
Die Diagnose von blutenden Magengeschwüren beim Rind
(aho) - Magengeschwüre bei Rindvieh sind recht häufig. Es gibt verschiedene
Krankheitsstufen von leichten lokalen Erosionen der Magenschleimhaut bis hin
zu grossflächigen, blutenden, die Magenwand durchdringenden Geschwüren.
Stress (z.B. frühe Trächtigkeit und Laktation), maximale Milchleistung oder
falsche Fütterung sind als kausale Faktoren belegt. Da Plasmagastrin an der
Säureüberproduktion beteiligt ist, sollte geklärt werden, ob es zur Diagnose
hilfreich ist. Die Ergebnisse wurden in einer Fachzeitschrift " Journal of
Veterinary Medicine" veröffentlicht.
Es wurden 29 Kühe (Swiss Holstein) mit klinischen Anzeichen von Magen-
geschwüren und 6 gesunde Kühe untersucht. 16 der kranken Kühe hatten in den
vorhergehenden 14 Tagen abgekalbt. Alle Versuchstiere wurden 72 Std. lang
veterinärmedizinisch überwacht und der Plasmagastrin-Gehalt und diverse
Blutparameter anhand einer Blutprobe bestimmt.
Die meisten kranken Kühe zeigten Appetitlosigkeit, Apathie, dunklen bis
schwarzen Kot, blasse Schleimhäute, Anzeichen für Bauchschmerzen sowie
leicht erhöhte Herzschlags- und Atmungsfrequenz als klinische Symptome für
blutende Magengeschwüre. Die Plasmagastrin-Konzentration lag bei den kranken
Kühen signifikant höher als bei den gesunden, im Mittel doppelt so hoch. Die
Menge an Hämoglobin und weissen Blutkörperchen war bei blutenden Magen-
geschwüren stark reduziert.
Die Autopsie der verstorbenen und notgeschlachteten Tiere bestätigte die
anhand der klinischen Anzeichen gestellte Diagnose. Die Studie belegt somit,
dass die Bestimmung der Plasmagastrin-Konzentration als zusätzliches
Hilfsmittel zur sicheren Diagnose von ernsthaften Magengeschwüren bei
Rindvieh sehr geeignet ist.
Ok, M., Sen, I., Turgut, K. & Irmak, K.:
Plasma gastrin activity and the diagnosis of bleeding abomasal ulcers in
cattle
J. Vet. Med. A 48, 563-568 (2001)
Zit. n. Nutztierhaltung Heft1/02
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