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AHO Aktuell - 20.03.2002

Etwa 108.000 BSE-Tests beanstandet


Berlin: (hib/VOM) Nach derzeitigem Kenntnisstand sind in Deutschland etwa
108.000 BSE-Tests beanstandet worden. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer
Antwort (14/8458) auf eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion (14/8317) mit.
Eine Aussage über den Anteil der tatsächlich mangelhaft ausgeführten Tests
sei jedoch erst nach einem Abgleich der jeweiligen Testansätze und ihrer
Ergebnisse mit den Stellungnahmen von Gutachtern des Nationalen Referenz-
labors bei der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere möglich,
heißt es weiter. In einem Fall habe die für BSE-Tests erforderliche Zulassung
gefehlt. Bei den übrigen Beanstandungen handele es sich um nicht ausreichend
mitgeführte Positiv- oder Negativkontrollen, um die fehlende Wiederholungs-
untersuchung bei zweifelhaften Erstbefunden oder die fehlende Weiterleitung
an das für die Bestätigungsuntersuchung vorgesehene Laboratorium, um das
unzulässige Zusammenführen von jeweils zwei Gewebeproben zu einer Unter-
suchungsprobe, um reduzierte Transferzeiten (Inkubationszeiten) von 45 statt
60 Minuten und um mangelhafte Dokumentation.

Dem Nationalen Referenzlabor zufolge könne die vom Testhersteller vorgegebene
Transferzeit von derzeit 60 Minuten auf 45 Minuten verkürzt werden, wodurch
die Empfindlichkeit des Nachweisverfahrens verringert werden könne. Eine
wissenschaftliche Bewertung, ob solche verkürzten Transferzeiten ausreichen,
sollte zusammen mit dem EU-Referenzlabor erarbeitet werden, heißt es in der
Antwort. Derzeit könnten Proben, die mit verkürzter Transferzeit untersucht
wurden, selbst bei einem negativen Untersuchungsergebnis nicht als belegbar
negativ angesehen werden. Das Mitführen von vier Negativ- und zwei Positiv-
kontrollen je Testplatte für 90 Gewebeproben entspreche den Anforderungen
des Herstellers.

Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben mit den Ländern einen
Kriterienkatalog für die Zulassung eines Labors, das auf BSE untersuchen
will, erarbeitet. Das Verbraucherschutzministerium habe die Länder im Januar
gebeten, das Zulassungs- und Kontrollverfahren von BSE-Testlaboratorien zu
überprüfen. Informationen darüber, dass in staatlichen Laboratorien die
BSE-Tests nicht korrekt ausgeführt worden seien, liegen der Antwort zufolge
nicht vor. Es gebe auch keine Informationen darüber, wonach es in anderen
EU-Mitgliedstaaten zu vergleichbaren Vorgängen bei BSE-Tests gekommen sei.
 



 

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