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AHO Aktuell - 28.02.2002

Flath warnt vor deutschen Alleingängen bei der Schweinehaltung


Dresden (aho) "Verbesserung der Haltungsbedingungen ja - aber nicht im
deutschen Alleingang", so Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister
Steffen Flath heute in Leipzig beim Internationalen Kongress für Schweine-
haltung. Flath sprach damit deutliche Worte in Richtung Bundesregierung,
die derzeit an einer neuen Schweinehaltungsverordnung arbeitet. "Wenn
der Bogen überspannt und die Produktion in Deutschland nicht mehr
rentabel ist, betreiben wir Wirtschaftsförderung für unsere Nachbarländer",
warnte Flath. Eine Verlagerung der Produktion wäre vorprogrammiert.
Deutschland muss die EU-Richtlinie über Mindestanforderungen zum
Schutz von Schweinen bis zum Jahresende in nationales Recht umsetzen.
Insbesondere soll die Gruppenhaltung von Sauen zwingend vorgeschrieben
werden. Bezüglich den Anforderungen an das Platzangebot beabsichtigt
der Bund, für Deutschland größere Flächenmaße festzuschreiben. Damit
hätten die hiesigen Landwirte - ähnlich wie bei der Legehennenverordnung
- Nachteile zu erwarten. Flath kündigte an, sich vehement dafür
einzusetzen, dass die Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Maßstab
gewährleistet bleibt. Der Agrarstandort Deutschland dürfe keinen weiteren
Schaden nehmen. Sachsen habe, gerade was die Schweineproduktion
betrifft, derzeit eine gute Ausgangslage. Noch ist eine umweltgerechte und
wirtschaftliche Schweineproduktion mög-lich. Als einer der wenigen nicht
reglementierten Märkte im Agrarbereich gebe es hier laut Flath noch
Wachstumspotentiale. Derzeit werden im Freistaat 635 000 Schweine
gehalten. Laut Statistischem Landesamt sind das 36 500 Tiere mehr als im
Vorjahr. Nur ein Drittel des in Sachsen verzehrten Schweinefleischs stammt
jedoch aus heimischer Produktion. "Da müssen, so Flath weiter, in den
nächsten Jahren noch ein paar Prozentpunkte hinzukommen." Denn gerade
auf regionale Kreisläufe werde großer Wert gelegt. Der Internationale
Kongress "Wirtschaftliche Schweineproduktion unter neuen
Rahmenbedingungen " findet vom 28. Februar bis zum 2. März statt.
Veranstalter des mittlerweile 3. Schweinekongresses sind die Sächsische
Landesanstalt für Landwirtschaft, die Landwirtschaftskammer der Bretagne,
der Mitteldeutsche Schweinezuchtverband e.V. und die Deutsche
Gesellschaft für Züchtungskunde. Veranstaltungsort ist der Sitzungssaal
im neuen Rathaus in Leipzig. Beginn: 28.2., 12.30 Uhr.
 



 

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