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AHO Aktuell - 22.02.2002

Industrieländer bauen Agrarsubventionen ab


L P D - Die Landwirtschaft in den Industrieländern wurde in 2000 weniger
subventioniert als in den Jahren zuvor. Der Landvolk-Pressedienst zitiert
Schätzungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD). Demnach erhielt ein Vollerwerbsbetrieb in den OECD-
Ländern, Neben- und Zuerwerbsbetriebe wurden anteilsmäßig einbezogen,
eine Unterstützung von durchschnittlich 10.851 Euro. Das waren rund 1085
Euro weniger als in 1999. Am meisten profitierten die Landwirte in
Norwegen und der Schweiz, beide Länder gewährten Transferzahlungen von
je 31.468 Euro pro Vollerwerbs-Äquivalent. Es folgten Japan mit
schätzungsweise 30.383 Euro und Korea mit 28.000 Euro. Den US-Farmern
wurde mit 21.702 Euro unter die Arme gegriffen während in der EU jedem
Vollerwerbslandwirt über die Agrarpolitik 15.191 Euro zugute kamen.
Erheblich weniger erhielten die Farmer in Australien mit schätzungsweise
3.255 Euro pro Vollzeitbeschäftigten und die Neuseeländer, die fast ohne
staatliche Unterstützung wirtschaften mussten.

Die OECD berechnet das Stützungsniveau im Agrarbereich über das Konzept
der Produzenten-Subventionsäquivalente (PSE). Um die gesamte Transfer-
leistung an die Landwirtschaft zu erfassen, wird die durch die Agrar-
und sonstige Politik bewirkte monetäre Umverteilung zugunsten der
landwirtschaftlichen Produzenten errechnet. Im vergangenen Jahr sank
der PSE-Anteil an den Bruttoeinnahmen der landwirtschaftlichen Betriebe
in den OECD-Ländern auf durchschnittlich 34 Prozent, 1999 hatte er noch
37 Prozent erreicht. Experten begründen den geschrumpften Subventions-
umfang der OECD-Länder vor allem mit dem Anstieg der Weltmarktpreise
für Getreide, Fleisch und verschiedene Milchprodukte aber auch mit
günstigen Wechselkurseffekten.

Die EU hat die Beihilfen für den Agrarsektor ebenfalls deutlich abgebaut
und im Jahr 2000 ein PSE von 38 Prozent erreicht, 1999 waren es 43 Prozent.
Zwar lag das Stützungsniveau damit über dem OECD-Durchschnitt, zum
Spitzenreiter Südkorea mit einem PSE von 73 Prozent sowie Norwegen
(71 Prozent) und der Schweiz (66 Prozent) klaffte jedoch ein großer
Abstand. Diese Entwicklung hat die europäischen Verbraucher spürbar
entlastet. Im Schnitt wurde jeder EU-Einwohner für die Brüsseler und die
nationale Agrarpolitik mit 299 Euro zur Kasse gebeten, das waren 7,7
Prozent weniger als 1999. Die Schweizer Bürger leisteten mit
schätzungsweise 728 Euro den höchsten Stützungsbeitrag gefolgt von
den Japanern mit 628 Euro pro Kopf.
 



 

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