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AHO Aktuell - 07.02.2002

Alternative Hennenhaltung eine Domäne des Nordens


L P D -Der Anteil alternativ gehaltener Legehennen hat in der Europäischen
Gemeinschaft von 1997 bis zum Jahr 2000 zugenommen, bewegt sich aber noch
immer auf recht niedrigem Niveau. Innerhalb der Gemeinschaft erhöhte sich
deren Anteil nach Angaben des Landvolk-Pressedienstes um zwei Prozentpunkte
auf acht Prozent. Die deutschen Verbraucher achteten stärker auf die Herkunft
aus alternativen Haltungsformen. Allerdings wurden auch hier lediglich elf
Prozent aller Eier mit dieser Zusatzbezeichnung verkauft. Drei Jahre davor
waren es in Deutschland acht Prozent gewesen. Diese Daten hat die Zentrale
Markt- und Preisberichtstelle in Bonn aus Veröffentlichungen der Europäischen
Kommission zusammengetragen.

Danach scheint die alternative Haltung von Legehennen eine Domäne der
nördlichen Mitgliedsstaaten zu sein. Mit einem Anteil von 26 beziehungsweise
23 Prozent aller Legehennen nimmt sie in Österreich und Dänemark eine
Spitzenposition ein. Es folgen Großbritannien, wo 21 Prozent aller
Legehennen Freiland- oder Bodenhaltung genießen dürfen und die Niederlande
mit 20 Prozent. In Irland und Schweden entfallen jeweils 16 Prozent aller
Legehennenbestände auf alternative Haltungen, während in Italien, Spanien
und Portugal dieser Anteil gerade einmal ein bis zwei Prozent erreicht.
Für Frankreich lagen keine aktuellen Zahlen vor, nach der Entwicklung der
Vorjahre dürfte der Anteil aber unter der Zehn-Prozent-Marke liegen. EU-weit
kratzt jede zweite der alternative gehaltenen Legehennen in einer
Freilandhaltung, gut ein Drittel leben in Systemen der Bodenhaltung.

In Deutschland wurden im Jahr 2000 von den Betrieben mit mehr als 3.000
Hennenplätzen immer noch 86,5 Prozent aller Tiere in Käfigen gehalten. 1996
erreichte dieser Anteil 92,4 Prozent. Boden- und Freilandhaltung lagen mit
6,3 beziehungsweise 6,2 Prozent im Jahr 2000 am Gesamtbestand nahezu
gleichauf. Zunehmend bieten in jüngster Zeit Discounter Eier aus alternativen
Haltungen an und drücken damit zugleich das Preisniveau. So haben die
Marktbeobachter den Marktgesetzen zum Trotz bei steigender Nachfrage nach
alternativ erzeugten Eier sinkende Preise registriert. Gut ein Drittel
aller Eier aber kaufen die deutschen Verbraucher immer noch direkt ab Hof.
Aldi, Discounter und Verbrauchermärkte bringen es mittlerweile aber auf
einen noch höheren Anteil von mehr als 40 Prozent - und dort wird
bekanntlich um jeden Cent gefeilscht.
 



 

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