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AHO Aktuell - 05.02.2002

Umweltministerium Mainz entzieht privaten BSE-Labors die Zulassung


Mainz (RLP) - Nach Mängeln bei BSE-Tests hat Rheinland-Pfalz allen privaten
Laboratorien im Land die Zulassung für die Tierseuchentests entzogen. In
zwei Labors wurden nach Angaben von Umweltministerin Margit Conrad bei
Kontrollen Abweichungen zwischen den Tests und den Testbestimmungen
festgestellt. Die Zulassung des dritten Labors wurde widerrufen, weil das
Unternehmen BSE-Tests seit längerem aufgegeben habe, wie die Ministerin in
Mainz mitteilte.

In den beiden beanstandeten Labors habe es weniger Kontrolltests als
vorgeschrieben gegeben, und Proben seien ohne ausreichende Dokumentation
bearbeitet worden. Außerdem sei der Zeitraum zwischen Untersuchungen zu
kurz gewesen. Die Labors befinden sich in Ludwigshafen und Mainz. Ihre
Zulassungen seien am 25. Januar aufgehoben worden.

Eine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung bestehe nach bisherigen
Erkenntnissen nicht, sagte die Ministerin. Sie räumte ein, dass das von
den Labors freigegebene Fleisch wahrscheinlich zum ganz überwiegenden
Teil verkauft und verzehrt sei.

Die Fleischproben von den insgesamt 12 700 Tests sind nach Angaben der
Ministerin sicher gestellt und die Bundesanstalt für Viruskrankheiten
bei Tieren um eine Beurteilung der Aussagekraft der beanstandeten Tests
gebeten worden. Gleichzeitig habe das Umweltministerium die Staats-
anwaltschaft verständigt.

Weitere private Labors außerhalb des Landes - in Nordrhein-Westfalen
und Hamburg - die mit BSE-Tests aus Rheinland- Pfalz beauftragt seien,
sollten von den dortigen Länderbehörden überprüft werden. Einen größeren
Teil der Tests nehme das staatliche Untersuchungsamt in Koblenz vor. Es
sei aber zu Beginn der BSE-Schnelltests für Schlachtrinder über 30
Monaten am 6. Dezember 2000 und für Rinder ab 24 Monaten vom 1. Februar
2001 an aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage gewesen, alle Tier-
seuchentests zu erledigen.

Wie die Ministerin mitteilte, haben die Landwirtschaft und die Fleisch-
industrie in den vergangenen Monaten einen wachsenden Druck ausgeübt,
um die privaten Labors stärker in die Tests einzubeziehen, weil sie
angeblich preiswerter und schneller arbeiteten. Dieses Forderung war
nach den Worten Conrads ein Grund dafür gewesen, die Arbeit der drei
Labors in Rheinland-Pfalz zu überprüfen.

Die im Land bisher ermittelten sechs BSE-Fällen wurden nach
Ministeriumsangaben je zur Hälfte vom Landesuntersuchungsamt und von
privaten Laboratorien außerhalb von Rheinland-Pfalz festgestellt.

Mainz, 05.02.02
Ministerium für Umwelt und Forsten
 



 

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