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AHO Aktuell - 31.01.2002

Investitionen für Neubauten auf den Höfen gingen um ein Viertel zurück


L P D - Sei es der Einbruch bei den Rinderhaltern durch BSE, sei es der
"Künast-Effekt", der die Bauern verunsichert hat - auf jeden Fall wurde auf
niedersächsischen Bauernhöfen im vergangenen Jahr erheblich weniger gebaut.
Nach Angaben des Landvolkverbandes hat die niedersächsische Landgesellschaft
(NLG) als wichtigster Partner bei der Betreuung bäuerlicher Bauvorhaben im
Laufe des Jahres nur noch für 316 neue Bauvorhaben die Betreuung übernommen,
im Jahr zuvor waren es noch 441 Verfahren. Dabei, so die NLG, war nicht nur
bei den Rindviehhaltern, die durch BSE einen kräftigen Einkommensrückgang
hatten, deutliche Zurückhaltung zu spüren. Auch in den übrigen Bereichen
wurden die nicht dringend notwendigen Bauvorhaben zunächst verschoben. Dafür
dürfte die Wende in der Agrarpolitik verantwortlich sein, die bei vielen
Bauern vorerst Unsicherheit über die künftige Entwicklung hervorgerufen hat.

Von den im Jahr 2001 begonnenen Bauvorhaben entfielen allein 216 auf
Maßnahmen, die öffentlich gefördert wurden. Damit wurden Investitionen von
32 Millionen DM ausgelöst. Im Vorjahr waren es 342 Baumaßnahmen mit einem
Investitionsumfang von 41 Millionen DM. Immerhin zehn Millionen DM sind
dem Baugewerbe im ländlichen Raum sowie Stalleinrichtern damit im
vergangenen Jahr verloren gegangen. Ohne Fördermittel wurden 100
Baumaßnahmen begonnen, im Jahr zuvor waren es 99. Angesichts knapper
Fördermittel ist es für etliche wachsende Betriebe sinnvoller, Stallbauten
aus eigener Kraft durchzuführen, anstatt Jahre auf Zuschüsse zu warten,
die durch Preissteigerungen und entgangene Gewinne aufgezehrt werden.
Dieser Trend wird sich nach Einschätzung der NLG noch verstärken, zumal
die Fördermittel künftig stärker auf die ökologische Landwirtschaft
konzentriert werden sollen. Gleichwohl wird die Zurückhaltung beim Bauen
insgesamt nach Einschätzung der NLG vorerst anhalten, vor allem bei
Rindvieh- und hier insbesondere bei Mastställen. Eine Trendwende sei
bisher nicht erkennbar.

Auch im vergangenen Jahr hatten Stallbauten den größten Anteil an den
landwirtschaftlichen Baumaßnahmen. Auf sie entfielen ungefähr 80 Prozent
aller Bauten, und zwar auf Rinder- und Schweineställe etwa zu gleichen
Teilen - allerdings mit großen regionalen Unterschieden. Die restlichen
20 Prozent setzen sich überwiegend aus Lager- und Maschinenhallen zusammen
sowie vereinzelten Stallgebäuden für Pferdehaltung und Hähnchenmast.
Tier- und Umweltschutz spielen bei den Neubauten eine zunehmende Rolle.
Die NLG berichtet besonders vor dem Hintergrund des Umweltschutzes von
zunehmenden Problemen bei der Standortfindung der Ställe. Auch die
Verfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz und Umweltverträglichkeits-
prüfungen spielen bei immer mehr Bauvorhaben eine größere Rolle und
machen die Planungen erheblich aufwendiger.
 



 

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