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AHO Aktuell - 25.01.2002

China: Regierung fördert Biotechnologie


London (pte) - Mit Unterstützung der Regierung hat sich China hinter den
USA auf dem Gebiet der grünen Biotechnologie auf den zweiten Platz gehievt.
Eine Studie der University of California, Davis, hat ergeben, dass China,
abgesehen von Nordamerika, an mehr biotechnologisch hergestellten pflanzlichen
Produkten arbeitet als jedes andere Land. Chinesische Forschungsinstitute
behaupten, bereits 141 genmanipulierte Pflanzen entwickelt zu haben, von
denen 65 bereits die Zulassung erhalten haben, so ein Bericht in der
aktuellen Online-Ausgabe von Nature.

China investiert zunehmen in die neue Technologie. 1999 steckte das
bevölkerungsreichste Land der Erde rund 112 Mio. Dollar in die Biotechnologie,
im Vergleich dazu liegen die Ausgaben anderer Entwicklungsländer wie Indien
und Brasilien bei 15 Mio. Dollar. Die Ausgaben der USA belaufen sich auf rund
zwei bis drei Mrd. Dollar. Die Forschungsprogramme Chinas im Bereich der
Genmanipulation sind zur Gänze vom Staat finanziert. Den Grund für den
verstärkten Einsatz der Biotechnologie sieht Studienleiter Scott Rozelle in
den Bedenken des Landes, den künftigen Lebensmittelbedarf mit der derzeitigen
Produktion nicht decken zu können. Biotechnologie werde zur Ertragssteigerung
eingesetzt. Mittels Genmanipulation sollen Nahrungsmittel wie Reis, Getreide
oder Kartoffeln krankheitsresistenter werden. "Forscher sind nicht übermäßig
motiviert, Kapital aus der Technologie zu schlagen", sagte Rozelle. Dass die
Biotechnologie in China an Fahrt gewinnt, sehen Skeptiker kritisch. Die
Investitionen Chinas in die Biotechnologie könnten wichtige Ressourcen abziehen,
die für die Forschung an langfristig ertragbringenden Anbaupraktiken verloren
gehen.

Einen leistungsfähigen Wissenschaftszweig sieht China in der Genomforschung.
China ist Mitglied des internationalen Human-Genom-Projekts. Um die Genom-
forschung wirtschaftlich selbst zu nutzen, wurden kleine Biotech-Firmen mit
Unterstützung der Regierung gegründet. Um sich das nötige Know-how anzueignen,
suchen Chinas Forscher die Kooperation mit internationalen Wissenschaftlern.
 



 

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