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AHO Aktuell - 24.01.2002

"Mit der wettbewerbsfeindlichen Agrarpolitik muss Schluss sein!"


Münster/ Oestinghausen (wlv) "Grüne Politik ist im Ergebnis verbraucher-
feindlich. Die Produktion wandert in das Ausland ab, der Selbstversorgungs-
grad sinkt, die Versorgungsabhängigkeit steigt und die Preise inländischer
Produkte verteuern sich!" Dieses Fazit zog Präsident Franz-Josef Möllers
auf dem Kreisverbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Soest
vergangenen Dienstag in Lippetal-Oesting-hausen.

Wie der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes
(WLV) in seinem Vortrag "Die Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe
trotz Rot-Grüner Agrarpolitik" betonte, müsse jetzt endlich Schluss sein
mit einer derzeitigen Agrarpolitik in Bund und Land, die sich durch
Leistungs- und Wettbewerbsfeindlichkeit, Ideologieträchtigkeit sowie
ehrverletzende Aussagen zulasten der Landwirte "auszeichne". Es sei
höchste Zeit, wieder land- und marktwirtschaftlichen Fachverstand zurück
in die Diskussion zu bringen, wobei insbesondere die SPD als größere
Regierungspartei gefordert sei, aktiv zu werden und die Agrarpolitik
nicht allein den Grünen zu überlassen.

Sachbezogene politische Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft blieben
lebensnotwendig, so Präsident Möllers, während eine rückwärtsgewandte
Agrarpolitik, die ständig nationale Alleingänge in Kauf nehme, wie z.B.
bei der Legehennenhaltungsverordung, dem Artikelgesetz, dem Bundesnatur-
schutzgesetz oder auch in NRW beim Baurechtserlass und dem Schweine-
haltungserlass, unausweichlich zu einem Verlust von Marktanteilen führe.
Dies habe die Landwirtschaft trotz guter wirtschaftlicher Ergebnisse
in ein Stimmungstief gerissen - schon sichtbar am deutlichen Rückgang
der Nettoinvestitionen, der Ausbildungszahlen oder der Inanspruchnahme
der einzelbetrieblichen Förderung.

"Wir dürfen uns nicht auf die Politik verlassen, Landwirtschaft muss
selbst agieren", so Präsident Möllers. Deshalb habe zukunftsgewandt die
Land- und Ernährungsindustrie in privatwirtschaftlicher Eigeninitiative
mit dem "QS-Qualität und Sicherheit" - Prüfzeichen für "konventionell"
erzeugtes Fleisch und für Fleischwaren ein stufenübergreifendes
Dokumentations- und Kontrollsystem auf die Beine gestellt. Dadurch
würden erstmals alle Marktstufen - angefangen von den Futtermittel-
herstellern über die Landwirtschaft bis hin zum Lebensmitteleinzel-
handel und damit zum Verbraucher - in ein Qualitätssicherungssystem
eingebunden. Dazu gehöre auch, die modernen Produktionsmethoden
zukünftig offensiver und realistischer darzustellen; eine Heraus-
forderung an alle landwirtschaftlichen Organisationen sowie Produktion-
und Verarbeitungsstufen. Zudem gelte es, in verbrauchersensiblen
Bereichen, wie beispielsweise bei Themen wie Tierschutz oder Tier-
transporte, wieder einen gesellschaftlichen Konsens zu schaffen.
 



 

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