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AHO Aktuell - 23.01.2002

Malaria-Erreger - DDT-Verbot tötet Menschen


München (ots) - DDT ist seit 1979 in Deutschland verboten und
inzwischen weltweit geächtet. Die Folge: In den Entwicklungsländern
werden deshalb zigtausend Menschen an Malaria sterben, wie die
Zeitschrift natur&kosmos in ihrer Februar-Ausgabe berichtet. In
Südafrika beispielsweise sind bereits jetzt die Malariaraten um rund
1000 Prozent gestiegen, nachdem statt DDT andere
Insektenbekämpfungsmittel eingesetzt wurden. Gegen sie konnten die
Mücken Resistenzen entwickeln. "Aus schierer Verzweiflung wurde in
Südafrika und einigen anderen afrikanischen Ländern wieder auf DDT
zurückgegriffen", betont die britische Bevölkerungswissenschaftlerin
Lorraine Mooney in natur&kosmos.

Im vergangenen Jahr einigte sich die Staatengemeinschaft auf ein
weltweites Verbot der sogenannten POP-Schadstoffe, zwölf als
besonders schädlich eingestuften Chemikalien, darunter auch DDT. Zehn
afrikanische Staaten, Russland, China und Indien haben allerdings
eine Ausnahmeregelung erhalten, um weiterhin DDT zur Bekämpfung von
Krankheitserregern einsetzen zu dürfen. Vor seiner internationalen
Ächtung wurde das Pestizid in mindestens 24 Ländern der Erde
verwendet. Aus Angst vor einer möglichen Kürzung der
Entwicklungshilfe haben aber etliche Länder keine Ausnahmegenehmigung
beantragt, berichtet A&kosmos weiter. "Die Aufnahme von DDT in die
Liste der POP-Schadstoffe wird mit Sicherheit den Tod von Menschen
zur Folge haben", ist sich Lorraine Mooney sicher, "dabei würde die
Menge DDT, die noch in den 60er Jahren in einer mittelgroßen
Bananenplantage verspritzt wurde, ausreichen, um alle Häuser in
Guyana vor der Malaria-Mücke zu schützen."


Dr. Horst Hamm
natur&kosmos
Tel: 089 / 45 87 27 - 34,
horst@natur.de
 



 

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