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AHO Aktuell - 10.01.2002

Wo liegt die Grenze der Milchleistung?


Posieux (aho) - Die Milchleistung unserer Kühe hat bis zum heutigen Tage
kontinuierlich zugenommen. Der damit einhergehende gestiegene Nährstoffbedarf
zieht einen zunehmenden Kraftfutteranteil in der Ration nach sich. Diese
Entwicklung führt nach Meinung von Dr. Roger Daccord von der Eidgenössischen
Forschungsanstalt für Nutztiere der Schweiz zu einem intensiven Produktions-
system, dessen Bedarf an Energie und Stickstoff kaum mehr im Einklang mit
dem Konzept der Nachhaltigkeit steht. Auch wenn die Hochleistungskuh vor-
wiegend in intensiven Produktionssystemen gezüchtet wird, kann sie sich
ebenso gut an nachhaltige, Raufutter betonte Systeme anpassen. Ihr grosses
Pansenvolumen ermöglicht eine hohe Raufutteraufnahme und dank ihrer ausge-
prägten Fähigkeit, zu Beginn der Laktation Körperreserven zu mobilisieren,
wird der über das Futter nicht vollständig gedeckte Nährstoffbedarf aus-
geglichen. Die Mobilisierung von Körperreserven stösst an Grenzen,
die das mögliche Milchleistungspotenzial festlegen. Unter besten schweize-
rischen Bedingungen liegt die obere Limite des Potenzials zwischen 8'000
und 10'000 kg Milch pro Laktation bei einer maximalen Tagesmilchmenge von
40 bis 50 kg. Ist dieses Leistungspotenzial erreicht, sollte nicht mehr
nur die Milchleistung, sondern vielmehr die effiziente Umsetzung von
Raufutter in Milch als Selektionskriterium angewandt werden.



Roger Daccord ,
Ist der steigende Nährstoffbedarf der Milchkuh mit der Nachhaltigkeit
kompatibel?
Agrarforschung 8(10), 413-418, 2001
 



 

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