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AHO Aktuell - 10.01.2002
Künast: Landwirtschaft fit machen +++ Sonnleitner: Kritik an Agrarwende
Berlin (aho) - Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) will die
deutsche Landwirtschaft für den internationalen Wettbewerb "fit" machen.
Angesichts der Herausforderungen durch die EU-Osterweiterung und die
Welthandelsrunden müsse die deutsche Landwirtschaft auf dem Weltmarkt durch
Qualität bestechen. Gleichzeitig kündigte sie anläßlich der "Grünen Woche"
in Berlin schärfere Umweltauflagen für die Bauern noch vor der Bundestagswahl
im September an. Beim Tierschutz will sich Frau Künast nach einem Bericht der
"Berliner Zeitung" verstärkt den Bedingungen in der Putenmast widmen.
Bauernpräsident Sonnleitner forderte in einer Pressemeldung des DBV, dass
sich die Qualität deutscher Landwirtschafts-Erzeugnisse auch in den
Verbraucher- und den Erzeugerpreisen widerspiegeln müsse. Er wies darauf hin,
dass die Kosten der BSE-Bekämpfung zur Zeit fast ausnahmslos auf die Bauern
abgewälzt werden - mit existenzbedrohenden Folgen für viele Rinderhalter.
Deutliche Kritik übte der DBV-Präsident an der Agrarwende-Diskussion. Die
deutsche Agrarpolitik sei unstimmig und bedrohe die Bauern. Sonnleitner:
"Das Resultat dieser Politik ist eine tiefe Verunsicherung der Bauern und
ein Rekordtief bei den Zukunftsinvestitionen." Es habe nichts mit
gesundheitlichem Verbraucherschutz zu tun, wenn die Bauern in zwei Klassen -
gute ökologische und schlechte konventionelle - aufgeteilt würden. Der
Tierschutz werde nicht verbessert, wenn in Deutschland die Käfighaltung von
Hennen verboten werde und dann direkt ins benachbarte EU-Ausland wandere.
Bauernhöfe im Artikelgesetz zum Immissionsschutz mit Industrie-Großanlagen
gleichzusetzen, habe nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Land- und Forstwirte
mit schikanösen Auflagen zu überziehen und gleichzeitig die Ausgleichs-
pflicht auszuhebeln, sei kein zukunftsorientierter Naturschutz.
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de