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AHO Aktuell - 06.01.2002

Bisambekämpfung in Thüringen wird intensiviert


Erfurt - Die der Ordnung Nagetiere (Rodentia) zuordenbaren Bisam, Biber
und Nutria beeinflussen durch ihre Lebensweise - vor allem durch ihre
Wühltätigkeit, aber z. T. auch durch Verbiss - oft in erheblichem Umfang
nachhaltig und nachteilig der Ufer, Deiche und Dämme. Während der
europäische Biber (castor fiber) unter Naturschutz gestellt ist und in
Thüringen bisher nicht vorkommt, sind Vorkommen der Nutrias (Mycastor
copyus) und der Bisamratten (Ondata zibethicus) sehr wohl bekannt.

Deutschlandweit, so auch in Thüringen, haben sich in den letzten Jahren
die Populationen der Bisamratten durch nachlassende Fangaktivitäten
und weniger strenge Winter wesentlich vergrößert.

Durch die Wühltätigkeit treten Schäden an Hochwasserschutzeinrichtungen
(Deiche, Dämme) auf, so durch Böschungsrutschungen, Unterspülungen von
Ufer- und Deichbereichen sowie Uferabbrüche und -einbrüche. Die Schäden
treten zunächst verdeckt auf. Das plötzliche Versagen von Bauwerken unter
entsprechender Belastung, z. B. Hochwasser, bedingt entsprechende
Vorkehrmaßnahmen.

Seit dem 9. April 2001 wurde durch die Zuordnung von zwei Stellen im
Rahmen von Strukturanpassungsmaßnahmen bei den Flussmeistereien die
Bisambekämpfung an den am stärksten betroffenen Gewässern in Nord- und
Südthüringen, insbesondere an den Gewässern Werra, Unstrut, Wipper und
Helbe, neu organisiert.

Der Fang von 526 Bisamratten innerhalb nur eines halben Jahres ist
bemerkenswert und schafft die Voraussetzungen einer Bestands-
regulierung in diesen Flussgebieten. Dieses Ergebnis allein
widerspiegelt aber nicht die Mühe und den hohen persönlichen Einsatz
der beiden Schädlingsbekämpfer in z. T. unwegsamem Gelände und
unter schwierigen Witterungsbedingungen.

Anlässlich eines Fachgespräches im Thüringer Ministerium für
Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt erfolgte neben einer Analyse
der Befallsituation und der Effizienz der Schädlingsbekämpfung
auch eine Auswertung zu Belangen des Tierschutzes sowie möglicher
Fehlfänge. Angedacht ist, die Maßnahmen spätestens ab dem Jahr
2003 auf ganz Thüringen auszudehnen.
 



 

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