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AHO Aktuell - 04.01.2002

Auch US-Team klont Mini-Schweine für Organtransplantationen


London/Missouri (pte) - Kurz nach der Bekanntgabe des schottischen Unternehmens
PPL Therapeutics haben amerikanische Wissenschaftler der University of Missouri
in Columbia und von Immerge BioTherapeutics ebenfalls genetisch veränderte
Schweine geklont, denen ein für eine Abstoßung verantwortliches Gen fehlt.
Dadurch sollen sich die Organe der Tiere besser für Transplantationen eignen.
Die Ergebnisse wurden im Fachblatt Science veröffentlicht. Bei den Schweinen
des US-Teams handelt es sich um Miniatur-Schweine. Sie sollen nach Angaben der
Forscher bereits drei Monate vor der schottischen Konkurrenz geboren worden
sein, so ein Bericht der BBC .

"Das größte Problem bei der Xenotransplantation besteht darin, die Immunabwehr
des menschlichen Körpers gegen das Fremdorgan zu überwinden", erklärte der
Leiter des Forschungsteams Randall Prather. Die Ursache für die Abstoßungs-
reaktion gegen ein Transplantat aus Schweinen ist der Zucker Galaktose auf
der Oberfläche der tierischen Zellen. Die Galaktose verursacht die Bildung
von Antikörpern. Die Forscher eliminierten aus der DNA fötaler Schweinezellen
eine der beiden Genversionen des Galaktose bildenden Enzyms Galactosyltrans-
ferase. Die genetisch veränderten Zellkerne wurden in kernlose Eizellen
übertragen und in die Gebärmutter von Schweinen gesetzt. So entstanden vier
geklonte Ferkel, die nicht mehr zwei Kopien, sondern nur noch eine Kopie des
Gens besitzen.

"Die für die Forschung verwendeten Mini-Schweine sind aufgrund der Größe
ihrer Organe als Organspender besonders geeignet" , betonte Julia Greenstein
von Immerge BioTherapeutics. Außerdem bestehe bei dieser speziellen Zucht
keine Gefahr, im Fall einer Transplantation virale Krankheitserreger,
insbesondere Retroviren, auf den Menschen zu übertragen. Im nächsten Schritt
wollen die Forscher Tiere erzeugen, denen beide Kopien des für die
Immunreaktion verantwortlichen Gens fehlen.
 



 

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