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AHO Aktuell - 13.12.2001

Bedrohte Meeresfischarten wieder häufiger


Hamburg - Von den sieben Fischarten, die zeitweise im Meer leben und auf der
Europäischen Liste der Fauna Flora Habitat Richtlinie (FFH) als besonders
gefährdet eingestuft werden, zeigen mindestens zwei in den letzten Jahren
wieder eine erfreuliche Zunahme in ihrem Vorkommen in der Deutschen Bucht.
Das berichteten Dr. Gerd Hubold und Dr. Siegfried Ehrich von der Bundes-
forschungsanstalt für Fischerei in Hamburg auf einem Seminar des Natur-
schutzbundes Deutschland in Meißendorf im November 2001. Die Auswertung
einer einmaligen langjährigen Datenreihe der Forschungsanstalt hat ergeben,
dass das seltene Flussneunauge und die heringsähnliche Finte seit etwa 1990
deutlich häufiger in den wissenschaftlichen Probefängen vorkommen als in
früheren Jahren. Die Finte ist inzwischen wieder regelmäßig in den deutschen
Küstengewässern anzutreffen.

Bestätigt wurden diese Befunde durch eine ebenfalls vorgestellte Studie der
Hochschule Bremen aus den Unterläufen der niedersächsischen Nordseezuflüsse.
Für beide Fischarten ist der Zugang zu ihren Laichgewässern in Flüssen und
Bächen die kritischste Gefährdungsursache. Offenbar zeigen hier die Anstren-
gungen zur Sanierung der Flüsse, die verbesserten Möglichkeiten für die
ziehenden Fische die Sperrwerke zu überwinden (Fischtreppen) und die
Verbesserung der Fangselektivität der Netze der Küstenfischer positive
Auswirkungen auf die Fischvorkommen.

Diese ersten Erfolge belegen, dass ein wirksamer Schutz bedrohter Fischarten
durch eine gemeinsame Herangehensweise von Fischerei, Gewässernutzern und
Naturschutz auch in unseren hochgradig genutzten aquatischen Lebensräumen
heute möglich ist.

Bundesforschungsanstalt für Fischerei
Presseinformation Nr. 359 vom 12.12.01
 



 

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