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AHO Aktuell - 11.12.2001

Biotechnologie: Diskutiert wurde lange genug


Frankfurt (ots) - Praktische Anbauerfahrungen statt Diskussionen
fordert Dr. Dieter Wißler, Vorsitzender der Deutschen
Industrievereinigung Biotechnologie (DIB, Frankfurt/Main) von Renate
Künast, Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft. Die Ministerin lädt namhafte Vertreter verschiedener
Vereinigungen, Verbände und Gewerkschaften sowie die interessierte
Öffentlichkeit am 12. Dezember zu einem "Diskurs zur Grünen
Gentechnik" nach Berlin ein.

Seit vielen Jahren beteiligen sich Unternehmen aktiv an der
öffentlichen Gentechnik-Diskussion. Das wird auch weiterhin so
bleiben. "Was wir brauchen, um in der Debatte weiterzukommen, sind
praxisorientierte Fakten für eine neue Qualität der öffentlichen
Diskussion zum Thema Grüne Gentechnik", so Wißler. Ziel sollte es
sein, den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen durch einen
transparenten Monitoringprozess, ein öffentliches Forschungsprogramm
und einen Kommunikationsprozess zu begleiten.

Der vorgeschlagene "Diskurs zur Grünen Gentechnik" knüpft nicht an
die damalige Bundeskanzlerinitiative an. Nach Einschätzung von Wißler
verabschiedet er sich vielmehr von dem ursprünglichen Ansatz. Den
Diskurs als reines Diskussionsprojekt zu betreiben, bringt keinen
Fortschritt. Nach Zehntausenden von Freilandversuchen über einen
Zeitraum von mehr als 15 Jahren, nach sechs Jahren umfangreicher
Anbauerfahrung mit positiven Ergebnissen auch in anderen Teilen der
Welt sowie einer breiten öffentlichen Debatte können Chancen und
Risiken der Pflanzenbiotechnologie nicht nur theoretisch diskutiert
werden - neue Argumente gibt es nicht. Völlig unverständlich wirkt
der Vorstoß der Bundesministerin auch vor dem Hintergrund, dass
zeitgleich zur Diskursveranstaltung im Bundesforschungsministerium
über konkrete Projekte zur modernen Lebensmittelerzeugung beraten
wird. Die dort diskutierte "zweite Generation" gentechnisch
veränderter Pflanzen hat das Potenzial, Getreide ohne
Zöliakietoxizität herzustellen, pflanzliche Produkte mit Krebs
vorbeugenden Carotinoiden anzureichern und Antioxidantien in
pflanzlichen Ölen zu optimieren.

Wißler: "Nur auf dem Wege eines praktischen Vergleichs kann es
gelingen, die Innovationspotenziale der Bio- und Gentechnik
systematisch weiterzuentwickeln". Nur die Ergebnisse eines
praktischen Anbaus liefern zusätzlichen Erkenntnisgewinn. Alles
andere heißt Blockade, Verhinderung einer wirklichen Wahlfreiheit des
Verbrauchers und Verzicht auf die Pflanzenbiotechnologie als
Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Ein wesentliches Thema in dem Diskurs sollte die Frage des
Innovationsklimas für den Bereich der Biotechnologie in Deutschland
und der EU sein. Hierzu gehört die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der
Europäischen Union und der EU in einer globalen Ökonomie. Wirtschaft
und Verbraucher benötigen klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die
sowohl die verantwortungsvolle Anwendung der Pflanzenbiotechnologie
als auch die Wahlfreiheit des Verbrauchers sicherstellen. Die
Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie vertritt die Interessen
von Unternehmen, die mit biotechnologischen Methoden arbeiten.
Zurzeit sind über 180 Firmen Mitglied der DIB. Darüber hinaus tragen
zahlreiche Verbände die DIB - zu ihnen gehört der Industrieverband
Agrar (IVA).


Originaltext: VCI

VCI-Pressestelle
Dr. Elke Ditterich
Tel. 069/2556-1438
Fax: 069/2556-1613
E-Mail: ditterich@vci.de
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