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AHO Aktuell - 07.12.2001

Normenkommission legt Positivliste für Einzelfuttermittel vor


Bonn (DBV) - Mit der sogenannten Positivliste für Futtermittel, die vor kurzem
von der Normenkommission des Zentralausschusses der Deutschen Landwirtschaft
fertiggestellt wurde, wird die Sicherheit und Transparenz in der Erzeugung
von Futtermitteln erhöht. In Zukunft sollen zur Produktion von Futtermitteln
und zur direkten Verfütterung nur Rohstoffe verwendet werden, die nach einer
strengen Prüfung in der Liste eingetragen sind. Zur Zeit sind dies rund 330
Futtermittel. Die Initiative zur Erstellung der Positivliste ging von den
Mitgliedern des Zentralausschusses aus, dem Deutschen Bauernverband (DBV),
dem Deutschen Raiffeisenverband, dem Verband der Landwirtschaftskammern und
der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft.

Auslöser für die Beratungen in der Normenkommission waren die Belastung von
Futtermitteln mit Schadstoffen und das Auftreten von BSE und MKS. Sie haben
gezeigt, dass gerade im Bereich der Rohstoffe nicht immer die notwendige
Sorgfalt bei Herstellung und Vertrieb von Futtermitteln sichergestellt war.
Der Zentralausschuss versteht die Positivliste als wichtigen Beitrag zur
Erhöhung der Sicherheit im Futtermittelbereich und damit zur Stärkung des
Verbrauchervertrauens. Kriterien für die Aufnahme eines Futtermittels in die
Liste sind ein erkennbarer Futterwert, die Unbedenklichkeit für die Gesundheit
von Tier und Mensch, eine erkennbare Bedeutung am Markt sowie die rechtlich
zulässige Verwendung.

Die Positivliste soll als geschlossene Liste betrachtet werden und den Status
einer Wirtschaftvereinbarung erhalten. Dies bedeutet, dass dann nur Futter-
mittel verfüttert werden dürfen, die in der Liste enthalten sind. Neue Produkte
können auf Antrag und nach entsprechender Prüfung in die Liste aufgenommen
werden.

Der Zentralausschuss wird die Positivliste Mitte Dezember Staatssekretär
Alexander Müller im Bundesverbraucherministerium überreichen. Es ist
vorgesehen, die Liste in die anstehenden Beratungen auf EU-Ebene einzubringen.
Um dafür eine breitere Unterstützung zu erlangen, waren Vertreter Österreichs
bei den Beratungen als ständige Gäste beteiligt. Auch ist geplant, auf
Expertenebene zu Beginn nächsten Jahres Abstimmungsgespräche mit Vertretern
anderer EU-Mitgliedstaaten zu führen. Neben Deutschland und Österreich sind
die Benelux-Staaten vorgesehen. Ab der zweiten Dezemberhälfte wird die
Positivliste für Interessenten zur Verfügung stehen.

Deutscher Bauernverband
 



 

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