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AHO Aktuell - 04.12.2001

Kälberdurchfall: Welche Rolle spielen Managementfaktoren?


München (aho) - In einem Praxisgebiet in Franken wurde durch die
Medizinische Tierklinik der LMU - München in Form einer Erhebung
untersucht, welche Faktoren die Häufigkeit (Inzidenz) und Sterb-
lichkeitsrate (Letalität) des Kälberdurchfalls beeinflussen. Die
Daten wurden mittels Fragebogen (retrospektiv) aus der II Medizi-
nischen Tierklinik München erfaßt und durch statistische Analyse-
methoden auf ihre Signifikanz untersucht.

Ergebnisse: Die Betriebsgröße beeinflußte die Durchfallhäufigkeit und
die Sterblichkeitsrate bei der Durchfallerkrankung. Mit zunehmender
Betriebsgröße erhöhten sich die Inzidenz und Letalität des Kälberdurch-
falls. In Betrieben, in welchen neugeborene Kälber in Kälberiglus
gehalten wurden, war das Risiko einer Durchfallerkrankung deutlich
(signifikant) niedriger als in Betrieben, welche die Kälber in
Kälberboxen oder in Anbindung hielten. In Betrieben, in welchen
Kälberboxen mehr als eine Woche vor der Neubelegung leer standen, war
die Durchfallhäufigkeit deutlich (signifikant) niedriger. Die
Durchfallhäufigkeit erhöhte sich, wenn dem Kalb das erste Kolostrum
später als 2 Stunden nach der Geburt zugeführt wurde. In Betrieben,
welche die Tränke präzise auf 38 - 40 ° Celsius erwärmten, war die
Durchfallhäufigkeit deutlich (signifikant) niedriger.



Christian Biewer:
Epidemiologische Erhebungen in einem Praxisgebiet in Franken zu
nicht - infektiösen Faktoren mit Einfluß auf Inzidenz und/ oder
Letalität des akuten Durchfalls junger Kälber.
Medizinische Tierklinik der LMU - München; Dissertationen an der
Tierärztlichen Fakultät im Wintersemester 2000/2001
 



 

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