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AHO Aktuell - 02.12.2001

Knappe Mineralstoffversorgung begünstigt Bleiaufnahme bei Rindern


Weihenstephan (aho) - Wissenschaftler der Fachhochschule Weihenstephan haben
in einem Fütterungsversuch die Aufnahme von Schwermetallen (Blei (PB), Cadmium,
Zink) aus Farbanstrichen und deren Einlagerung in Organe und Gewebe von
Jungrindern geprüft.

Der Versuch wurde mit 30 angedeckten Jungrindern (Lebendgewicht 419 kg,
aufgeteilt in 5 Gruppen mit je 6 Tieren) durchgeführt. Nach einer Vorperiode
wurde in der Versuchsperiode - aufgeteilt in zwei Zeitabschnitte - ein
dreifaktorieller Fütterungsversuch durchgeführt (Mineralstoffversorgung,
Bleivorbelastung im Versuchsabschnitt 1, Belastung mit schwermetallhaltigem
Pigmentgemisch im Versuchsabschnitt 2).

Die Untersuchungen ergaben folgende wesentliche Ergebnisse: Eine kurzzeitige
Aufnahme von täglich 10 g bleihaltiger Farbe (mit ca. 22 - 24 mg Pb/Tier und
Tag, über einen Zeitraum von 21 Tagen) führte bei den Tieren zu keinen
Gesundheitsstörungen und Verhaltensänderungen. Eine Bleieinlagerung in die
Gewebe war andeutungsweise zu beobachten. Eine zusätzliche Bleivorbelastung
(145 - 158 mg/Tier und Tag, über einen Zeitraum von 84 Tagen)beeinträchtigte
ebenfalls nicht die Gesundheit der Jungrinder. Die Futteraufnahme war normal,
die Gewichtsentwicklung verlief ungestört. Es fand eine Bleieinlagerung in
die Knochen (deutlich abgeschwächt auch in die Muskulatur) statt. Auch die
Bleigehalte in Nieren und Leber waren erhöht. Die Richtwerte nach der
Fleischhygiene-Verordnung wurden nur in den Nierenproben überschritten. Es
zeigte sich die Tendenz, dass eine mineralfutterfreie Ernährung (knappe
alcium- und Phosphor-Versorgung) zu erhöhten Bleieinlagerungen in die Gewebe
(Skelett) führt.


BELLOF, G., WOLF, A., KNÖPPLER, H. O. und TENHUMBERG, H. (2000):
Untersuchungen zur Aufnahme von Schwermetallen (Blei, Cadmium, Zink) aus
Farbanstrichen und deren Einlagerung in Organe und Gewebe von Jungrindern
Deutsche Tierärztliche Wochenschrift, 107, 11, 455-458
 



 

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