Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 30.11.2001

Giftige Eibennadeln +++ Kühe tot +++ Heckenschnitt auf Weide geworfen


(aho) - Vier Mutterkühe von einem Hof in Gräfrath sind kürzlich verendet,
nachdem sie Eibenzweige gefressen hatten, die ein Unbekannter auf die Weide
geworfen hatte. Der die Todesfälle untersuchende Amtstierarzt Ernst-Otto
Muhs warnte in einem Pressegespräch Tierhalter und Gartenbesitzer vor der
extremen Giftigkeit der Eibennadeln: "Ein paar Nadeln reichen schon aus,
damit die Tiere sterben!". Die Leute würden den Heckenschnitt aus
Unwissenheit über den Zaun schmeißen. Meist denken sie fälschlicherweise
sogar noch, den Tieren mit den grünen Nadeln eine Freude zum machen.

Vor allem im Herbst kommt es immer wieder vor, dass nach dem Schnitt einer
Eibenhecke der Heckenschnitt auf Weideflächen geworfen wird, wo die weichen
Nadeln der Eibe von den Weidetieren begierig gefressen werden. Bereits 100
bis 200 g Eibennadeln können ein Pferd umbringen, bei einem ausgewachsenen
Schwein wirken schon 75 g tödlich. Auch Rinder und Schafe werden immer
wieder Opfer der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern.

Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders hoch ist
die Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste Giftstoff ist
das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff (Alkaloid), der zu
Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt. Die Therapiemöglichkeiten
sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an Nadeln und Zweigen
auf einmal fressen.

Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbau, der auch als Strauch
vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe häufig in Gärten
und Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt. Charakteristisch für die
Eibe sind die Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem
fleischigen, scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht
und zwischen dem dunklen Grün der Nadeln leuchtet.
 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de