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AHO Aktuell - 29.11.2001

"Öko-Landbau lässt sich nicht herbeisubventionieren"


Mainz - Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt seit Jahren den ökologischen
Landbau und andere Formen des umweltschonenden Landbaus großzügig im Rahmen
des Förderprogramms Umweltschonende Landbewirtschaftung (FUL), betonte ein
Sprecher des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministeriums in einer
Reaktion auf den Vorwurf des Naturschutzbundes, das Land fördere den Öko-
Landbau nicht in ausreichender Weise.

Allein im Jahr 2001 seien im Rahmen dieses Programms knapp 44 Millionen Mark
an die Landwirte, Winzer und Gärtner geflossen. Ferner stünden an den
Staatlichen Lehr- und Versuchs-, bzw. Forschungsanstalten überproportional
viele kompetente Ansprechpartner für ökologisch wirtschaftende Betriebe zur
Verfügung. "Um den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Rheinland-Pfalz die
Suche nach ökologisch wirtschaftenden Betrieben und Läden zu erleichtern,
haben wir außerdem die Herausgabe eines Öko-Einkaufsführers unterstützt,"
so der Sprecher.

Im Ministerium sei man der Auffassung, dass ein höherer Anteil an Öko-
Produktion nicht mit Prämien "herbeisubventioniert" werden könne. Nur über
eine stabile Nachfragesteigerung sei dies zu erreichen, so der Sprecher.
Auch auf dem Markt für Öko-Produkte herrschten die Gesetze von Angebot und
Nachfrage und nicht die Planwirtschaft.

Völlig außer Acht gelassen habe der Naturschutzbund auch, dass Rheinland-
Pfalz im Vergleich zu vielen anderen Regionen des Bundesgebietes und in
der EU bereits eine günstige Umweltsituation aufweise, so der Sprecher
weiter. Mit wenigen Ausnahmen wirtschafteten die Landwirte auf einem
niedrigen Intensitätsniveau, eine flächenunabhängige Tierproduktion mit
umweltschädlichen Auswirkungen sei in Rheinland-Pfalz nicht vorhanden.
Der Viehbesatz liege im Land mit 0,6 Großvieheinheiten je Hektar rund 40
Prozent unter dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Auch der
Stickstoffeinsatz unterschreite den Bundesdurchschnitt um 30 Prozent.
Schließlich würden über 20 Prozent der Ackerfläche mit Braugerste, eine
ausgesprochene Extensivkultur, bestellt, mehr als 30 Prozent des Dauer-
grünlandes würden in Verbindung mit Mutterkuhhaltung extensiv genutzt.

In Rheinland-Pfalz wirtschaften derzeit rund 560 Betriebe auf einer Fläche
von knapp 17 000 Hektar nach den Regeln des ökologischen Landbaus, das
entspricht knapp 2,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im
Land. Bereits heute werden in Rheinland-Pfalz mehr als 145 000 Hektar,
das sind rund 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche,
besonders umweltschonend bewirtschaftet, wie die Auswertung der Teilnahme
am FUL für das Jahr 2001 belegt. "Damit leisteten die Landwirte in
Rheinland-Pfalz einen wirksamen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz, und
zwar auf freiwilliger, vertraglicher Basis", betonte der Sprecher.



Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau,
Stiftsstraße 9, 55116 Mainz
Pressestelle: Tel: 06131/162220, Fax: 06131/162174,
E-mail: pressestelle@mwvlw.rlp.de
 



 

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