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AHO Aktuell - 29.11.2001

Internationaler Fleisch-Kongress: "Bio" als ökologische Sackgasse?


Wien/Linz (aho) - Scharfe Kritik an einer einseitigen und nur biologisch
ausgerichteten Landwirtschaft wurde laut einem Bericht der Wiener Zeitung
vom 29.11.2001 bei einem internationalen Fleisch-Kongress der Agrarmarkt
Austria Marketing GmbH (AMA) in Linz geäußert. Die Bio-Landwirtschaft führe
in eine "ökologische Sackgasse", sagte Udo Pollmer, der wissenschaftliche
Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissen-
schaften im deutschen Hochheim. Ökoprodukte hätten inzwischen immer öfter
eine schlechtere Ökobilanz als konventionelle Ware, so Pollmer. Biobäume
würden im Schnitt nur halb so viel Ertrag liefern, dafür aber drei Mal
mehr Arbeitszeit als der konventionelle Obstbau erfordern. Die beliebten
Kupfer- und Schwefelpräparate wirkten schlecht, und die Bio-Obstbauern
würden daher versuchen, die unzureichende Wirkung durch häufigere
Spritzungen auszugleichen. Kritisch äußerte sich der deutsche Experte
auch zur Freilandhaltung in der Landwirtschaft, dabei werde der Boden
durch die Tiere "oftmals mit mehr Stickstoff versorgt als bei einer
intensiven Düngung zulässig wäre". "Wenn dann noch die Erträge bei
Getreide und Futtermitteln im Öko-Landbau deutlich niedriger liegen und
damit der Landverbrauch zur Futtererzeugung höher, dann ist eine solche
Produktion nicht unbedingt umweltfreundlich", wird Pollmer von der
Wiener Zeitung zitiert. Die Vertreter der Biobauern und die Grünen haben
die Kritik von Pollmer erwartungsgemäß scharf zurückgewiesen.

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar:
"Das dicke Ende der ökologischen Wende"
 



 

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