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AHO Aktuell - 25.11.2001

Ein Jahr danach: Rindfleisch ist wieder angesagt


GfK-Studie zum häuslichen Konsum von Fleisch und anderen Lebensmitteln nach
BSE

Nürnberg (GfK) - Ein Jahr nach der ersten BSE-Meldung am 24. November 2000
in Deutschland liegt auf den Tellern der Verbraucher auch wieder
Rindfleisch. In den ersten Monaten nach dieser und anderen ähnlichen Meldungen
hatten Geflügel, Fisch, Gemüse und andere Beilagen deutlich an Popularität
gewonnen. Inzwischen sind bei deutschen Verbrauchern aber auch in dieser
Hinsicht wieder "normale Zeiten" eingekehrt.

Im vergangenen Jahr haben die Verbraucher an den Weihnachts- und Neujahrstagen
genauso viel für Lebensmittel ausgegeben wie in den Jahren zuvor. Allerdings
verzichteten viele von ihnen zur Jahreswende 2000/2001 auf Fleisch. Das betraf
- dem Anlass entsprechend - besonders drastisch das Rindfleisch. Inzwischen
sieht es jedoch so aus, als würden sich die Verbraucher zu den Feiertagen am
Ende dieses Jahres fast so verhalten wie in den Jahren vor BSE. Fast jeder,
der früher Fleisch konsumierte, greift wieder zu Fleisch. Nur entscheidet er
sich etwas seltener für Rindfleisch.

Im vergangenen Winter hatten fast die Hälfte derer, die zuvor Rindfleisch
konsumierten, auf dieses Produkt verzichtet. Erst nach Ostern hatte sich ihre
Zurückhaltung wieder etwas gelegt, der Markt für Rindfleisch belebte sich.
Zahlen aus dem GfK-Frischepanel spiegeln die Dramatik der Entwicklung wider:
Hatten die Haushalte im Dezember 2000 und im Januar 2001 noch fast 70 Prozent
weniger Rindfleisch als im Vorjahr eingekauft, so betrug das Minus zum Vorjahr
im Juni 2001 nur noch 20 Prozent und im September 2001 14 Prozent.

Auf den Genuss anderer Fleischsorten verzichteten die Verbraucher jedoch
deutlich weniger. So wurde beispielsweise Schweinefleisch trotz der Berichte
über Maul- und Klauenseuche unvermindert weiter konsumiert. Der Verbraucher
hat sogar mehr davon gekauft als im Jahr zuvor.

Der Absatz von Wurstwaren litt jedoch unter der Diskussion um BSE. Die
Reaktionen der Verbraucher waren allerdings weit weniger intensiv als beim
Fleisch. Zwar blieben Leberwurst und Salami Anfang des Jahres häufig in den
Geschäften liegen. Aber das ist längst vergessen. Inzwischen sind die
Verbraucher zu ihren ursprünglichen Gewohnheiten zurückgekehrt.

Fisch, Geflügel, Gemüse und Bioprodukte

Als die Verbraucher in den ersten Monaten nach dem 24. November 2000 häufiger
auf Fleisch verzichteten, wichen sie bevorzugt auf Geflügel, Fisch, Käse und
vor allem Gemüse aus. Das gilt inzwischen nicht mehr. Fleisch hat beim
Verbraucher dieBedeutung, die es vor dem 24. November 2000 hatte, gänzlich
zurückerobert. Nachdem der durch BSE ausgelöste Run auf Fisch verebbt war,
beträgt das Wachstum des Fischkonsums im Jahr 2001 nur noch sieben Prozent.
Bioprodukte dagegen werden langsam immer beliebter. Fast fünf Millionen
Haushalte haben seit Ostern zumindest einmal Biofleisch oder -wurst gekauft.
Allerdings liegt der Marktanteil für den Gesamtmarkt Biofleisch und -wurst
immer noch bei rund einem Prozent.

Einkaufsquellen

Verbraucher sind allerdings wählerischer in Bezug auf die Einkaufsquellen von
Fleisch geworden. Beim Metzger um die Ecke, den man kennt und mit dem man auch
das eine oder andere Wort wechselt, ging der Verbraucher in diesem Jahr
genauso oft einkaufen wie im Jahr zuvor. Dagegen hielt er sich häufiger fern
von Theken in Supermärkten oder den großen Verbrauchermärkten.

Entwicklung der Fleischpreise

Ganz ungetrübt war der Genuss von Fleisch jedoch auch in den letzten Monaten
nicht. Das hat allerdings nur indirekt mit BSE zu tun. Andere Themen haben
der Angst vor der Rinderkrankheit im Verbraucherbewusstsein längst den Rang
abgelaufen. Je nach Einkaufsstätte musste der Verbraucher im Durchschnitt seit
Jahresbeginn zwischen acht und 20 Prozent mehr für sein Fleisch bezahlen. Im
Mai 2001 erreichten die Preise ihren diesjährigen Höchstwert. Inzwischen haben
sich die Fleischpreise jedoch wieder deutlich normalisiert. Rindfleisch
beispielsweise hat der Verbraucher im September 2001 zum exakt gleichen Preis
wie vor einem Jahr einkaufen können.
 



 

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