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AHO Aktuell - 23.11.2001

Geklonte Kühe sind quietschfidel


London (pte) - Geklonte Tiere sind so gesund wie konventionell gezüchtetes
Vieh. Das behauptet zumindest ein US-Forscherteam, das anhand von 24
kopierten Holsteiner-Kühen beweisen will, dass die Klontechnik keine
krankheitsanfällige Zucht hervorbringt. Laut Robert Lanza vom Biotech-
Unternehmen Advanced Cell Technology gibt es ganz normale, kräftige und
gesunde Klone. Experten wie Ian Wilmut, Vater des Schafes Dolly, halten
nach ersten Klonerfolgen die Methode für fragwürdig. Immunstörungen,
Nierenversagen und anormale Hirnfunktionen stünden an der Tagesordnung.

Den Erfolg begründet Lanza mit der sechsjährigen Klon-Erfahrung des
Unternehmens. Die Holsteiner-Kühen sind zwischen ein und vier Jahre alt.
Die geklonten Tiere hätten eine Reihe von Tests durchlaufen, die auf keine
genetischen Mängel im Immunsystem und der Physiologie schließen ließen,
berichtet der Forscher im Wissenschaftsjournal Nature. Auch das Verhalten
der Rinder sei im Vergleich zu normal gezeugten Tieren nicht abartig.

Schwierig war laut Forschern allerdings die Zeugung der Holsteiner-Kühe -
496 Versuche musste das Team starten. Insgesamt wurden 247 Kühe hormonell
behandelt, um 496 wenig Tage alte Embryonen einzupflanzen. Weniger als
die Hälfte wurde nach der fünften Woche trächtig. Nur 30 Kühe brachten
das Kalb auch zu Welt, was einer Verlustrate von 73 Prozent entspricht.
Zudem starben sechs der Klon-Kälber nach der Geburt an Schwäche. "Die
hohe Todesrate zeigt, dass es für eine breitangelegte Klonzucht noch
immer zu früh ist", erklärte Wilmut.


Lanza, R. P. et al. Cloned cattle can be healthy and normal.
Science, advanced online publication (2001).
 



 

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