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AHO Aktuell - 22.11.2001
Sinner: Wiederzulassung von Tiermehl ist russisches Roulette
(aho) - Eine Wiederzulassung von Tiermehl als Tierfutter, wie es die EU plant,
droht die bisherigen Bemühungen der BSE-Bekämpfung zunichte zu machen und
könnte katastrophale Folgen für das bayerische Fleischerhandwerk haben.
Darin waren sich Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner und der
Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Bayern, Georg Kleeblatt, bei
einem Gespräch in München einig. Sinner: "Infektiöses Tiermehl ist nach
derzeitiger Erkenntnis der Hauptüberträger von BSE. Wenn man Tiermehl -
unter welchen Bedingungen auch immer, wieder als Tierfutter zulässt, schafft
man ein unkalkulierbares Risiko, dass auch wieder infektiöses Tiermehl in
den Futtertrögen landet und weitere BSE-Erkrankungen bei Rindern auslöst.
Wer den Verbrauchern diese vermeidbare Gefahr zumutet, spielt russisches
Roulette mit der Gesundheit unserer Bürger und hat aus der BSE-Krise nichts
gelernt."
Auch das bayerische Fleischerhandwerk lehnt eine Wiederzulassung von
Tiermehl zur Verfütterung kategorisch ab. Landesinnungsmeister Kleeblatt:
"Gerade erst haben die Verbraucher wieder Vertrauen in das Produkt
Rindfleisch gefunden. Eine Wiederzulassung von Tiermehl würde dies mit einem
Schlag zunichte machen. Eine Aufweichung des Tiermehlverbots auf EU-Ebene
ist für uns nicht akzeptabel. Wir werden nicht hinnehmen, dass Fleisch von
Tieren, die mit Tiermehl gefüttert wurden, in die Theken unserer
Mitgliedsbetriebe gelangt, und unseren Mitgliedern empfehlen, das
Tiermehlverbot in den Verträgen mit den Zulieferern verbindlich
festzuschreiben." Minister Sinner betonte, dass Bayern mit allen Mitteln für
ein dauerhaftes, europaweites Tiermehlverbot eintreten werde. "Von
Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast erwarte ich, dass sie in
Brüssel beim Tiermehlverbot endlich einmal etwas für den deutschen
Verbraucher erreicht".
News 422 22-11-01
AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de