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AHO Aktuell - 18.11.2001

Fische als Antibiotikaproduzenten


Raleigh/North Carolina (pte) - Wissenschaftler des National Sea Grant College
Programm haben eine neue Antibiotikaklasse in Fischen entdeckt. Die Antibiotika
auf Peptidbasis könnten Einfluss auf die Behandlung von Menschen und Tieren
haben, so die Forscher. Das Antibiotikum trägt den Namen "Piscidin", benannt
nach dem lateinischen Ausdruck für Fisch und wurde aus den Mastzellen des
elsenbarsches isoliert.

"Die Antibiotika könnten gegen bakterielle Krankheitserreger, darunter auch
multiresistente Bakterien, eingesetzt werden", sagte der Meeresforscher Ed
Noga. Durch die Neuartigkeit der Struktur sei es möglich, innovative
Medikamente zu entwickeln. Laut North Carolina Sea Grant-Direktor Ron Hodson
hat das Peptid-Antibiotikum auch positive Auswirkungen auf die Aquakultur
sowie die Veterinärmedizin. Die industrielle Aquakultur nimmt in den USA
einen hohen Stellenwert ein. Im Jahr 2000 erzielte der Verkauf an
Meeresprodukten rund 21 Mio. Dollar. Der Felsenbarsch gilt als der am
dritthäufigsten verkaufte Fisch und bringt der industriellen Aquakultur
etwa 5,3 Mio. Dollar. "Das Antibiotikum ist ein neuer Ansatz zum Schutz
des Felsenbarsches, aber auch anderer Fischen vor Erkrankungen", erklärte
Noga. Es könnten dadurch Gesundheitskosten gespart und sicherere Produkte
geschaffen werden.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher nach Mastzellen in anderen Tierarten,
aber auch beim Menschen suchen, die Antibiotika beinhalten. In zwölf Monaten
soll ein Ergebnis vorliegen. Mastzellen sind Zellen im Immunsystem. Sie kommen
in jedem Gewebe wie der Haut oder dem Gastrointestinaltrakt vor. Unklar ist
allerdings, ob die Mastzellen in Fischen der selben Zelllinie entstammen wie
die der Säugetiere.
 



 

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