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AHO Aktuell - 07.11.2001

USA: So wird Schweinegülle umweltfreundlich


(aid) - Die stark ammoniakhaltige Schweinegülle kann mit einer neuen
Technik aus den USA aufgearbeitet werden. Dies wird im amerikanischen
Wissenschaftsmagazin "Agricultural Research" berichtet. Hierzu wird
die Schweinegülle mit den nitrifizierenden Bakterien Nitrosomomas und
Nitrobacter versetzt, die in Gelkapseln eingeschlossen sind. Die Hülle
der Kapseln ist für Ammoniak, Kohlendioxid und Sauerstoff durchlässig.
Das Ammoniak wird von den Bakterien mit Sauerstoff erst zu Nitrit und
dann zu Nitrat reduziert. Dann wird bei der Denitrifizierung das Nitrat
von heterotrophen Bakterien in Stickstoff umgewandelt, welches wiederum
als geruchsloses Gas in die Atmosphäre entweicht. Mit dieser Methode
können 97 bis 100 Prozent des Ammoniaks aus der Schweinegülle entfernt
werden. Alle Vorgänge finden in einem wechselweise belüfteten Reaktor
statt. Die Bakterien sind durch den hohen Gehalt an Ammoniak in der
Gülle normalerweise in ihrer Aktivität eingeschränkt (Substratüber-
schusshemmung). Unter dem Schutz der Gelkapseln können sie sich leichter
an die Umgebungsbedingungen gewöhnen und daraufhin optimal arbeiten.
Ihr Optimum erreichen sie nach einer Eingewöhnungsphase von zwei Monaten.
Einmal an die extremen Verhältnisse der Schweinegülle angepasst, können
die Bakterien bis zu zehn Jahre oder länger zur Güllebehandlung einge-
setzt werden. Die neue Technik hat eine dreifach höhere Nitrifikations-
rate als die bisher verwendeten Verfahren. Außerdem ist sie schneller
und billiger als beispielsweise eine Reinigung der Gülle mit herkömm-
lichen Belebtschlamm-Systemen. In den USA hat die Schweineproduktion
und damit das Aufkommen von Schweinegülle in den letzten zehn Jahren
stark zugenommen. Allein in North Carolina stieg die Mastschwein-
produktion von 2,6 Millionen (1990) auf über 9 Millionen (1997) Tiere.

aid, Dr. Marion Morgner
 



 

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