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AHO Aktuell - 30.10.2001

"Maschinelle Inspektoren" machen Fleisch sicher


Washington (pte) - Von der US-Regierung beauftragte Wissenschaftler haben
ein Gerät entwickelt, das mikroskopisch große Spuren von Dung auf Rinder-
kadavern feststellt. Derartige Verschmutzungen sind der hauptsächliche
Grund für Lebensmittelvergiftungen. Durch die neue Technologie soll
Fleisch nun sicherer werden, wie die New York Times schreibt. Das
US-Landwirtschaftsministerium hat die Lizenz bereits dem Technologie-
unternehmen eMerge interactive übertragen.

Das Gerät bestrahlt Rinderfleischteile und beschleunigt die Abstrahlung
kleiner Teilchen des Pflanzenbestandteils Chlorophyll im Mist. Tierdung
stellt eine Quelle für den "Fäkalindikator" Escherichia coli und andere
für den Menschen schädliche Bakterien dar. Fleisch verarbeitende Betriebe
verwenden spezielle Dampfbäder, um Tierkadaver zu reinigen. Eine hundert-
prozentige Beseitigung von Fäkalienspuren ist nicht immer möglich. Selbst
bei größeren Verunreinigungen könnten Kontrollorgane nicht unterscheiden,
ob es sich bei einem speziellen Fleck um
Fäkalien oder Schmutz handelt.

Die Mikroorganismen tauchten erstmals in den späten 70-er Jahren in den
USA auf. Laut einer Studie im Jahr 1999 waren rund 30 Prozent der in die
Schlachthäuser des Mittelwestens gelieferten Rinder mit Bakterien befallen.
Da das Fleisch verschiedener Tierarten während des Schlachtprozesses
vermischt wird, kontaminieren die Bakterien eines Kadavers das restliche
Fleisch. "Solche Vorfälle treten zwar nur selten auf, aber wenn, dann ist
dies eine Katastrophe", so Thomas Casey, einer der Entwickler der
Technologie. Die US-Nahrungsindustrie hat sich größtenteils gegen neue
Vorschriften für Fleisch und Fleischprodukte zugunsten freiwilliger
Maßnahmen gesträubt. Die Industrie bevorzugte die Verbesserung sanitärer
System sowie Detektionstechnologien oder die Entwicklung von Futtermittel-
zusatzstoffen, die vor einem Bakterienwachstum im Vieh schützen sollten.

"Da das US-Landwirtschaftsministerium in die Entwicklung des neuen Gerätes
involviert ist, wird das Thema wieder interessanter", vermutet ein Berater
von Fleischbetrieben. Erste Testeinheiten werden bereits in den nächsten
Monaten in Verpackungsbetrieben installiert. Verlaufen die Versuche positiv,
sollen Ende 2002 handelsübliche Geräte auf den Markt kommen, so ein Sprecher
des Technologieunternehmens.
 



 

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