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AHO Aktuell - 30.10.2001

Tierärztliche Grenzkontrollstelle Hessen schützt Verbraucher und Tiere


Wiesbaden. Insgesamt 29.638 Sendungen aus Ländern außerhalb der EU - sogenann-
ten Drittländern - wurden an der Tierärztlichen Grenzkontrollstelle Hessen am
Frankfurter Flughafen 2000 zur Einfuhr bzw. Durchfuhr abgefertigt. Davon
enthielten 14.186 Sendungen lebende Tiere und 15.452 Sendungen Erzeugnisse
tierischer Herkunft. "Damit ist die Abfertigungszahl im Vergleich zum Vorjahr
auf hohem Niveau konstant geblieben", erklärte Sozialministerin Silke Lauten-
schläger am 28.10.2001 in Wiesbaden. 1999 waren 29.606 Sendungen gezählt
worden.

Die Kontrollstelle arbeite erfolgreich als wichtiger Vorposten für die
Gesundheit von Mensch und Tier in Hessen und auf dem gesamten europäischen
Binnenmarkt. Durch die Kontrollen von Tieren und Waren sollen Risiken
ausgeschlossen werden. Auf Seuchenausbrüche in Drittländern könne so
schnell reagiert werden. Die elf Tierärzte und ihre drei Mitarbeiter in der
Abfertigung sowie vier Mitarbeiter in der Verwaltung bewältigten - wie die
Zahlen des Jahres 2000 verdeutlichten - ein enormes Pensum.

Von den Sendungen, die lebende Tiere enthielten, wurden 686 (4,8 Prozent)
beanstandet; 29 von ihnen wurde die Einfuhr verweigert. Bei den Sendungen
mit Erzeugnissen tierischer Herkunft gab es 1.007 Beanstandungen (6,5
Prozent). 333 davon wurden endgültig von der Einfuhr zurückgewiesen bzw.
vernichtet. Die Gründe waren Falschdeklaration, Unstimmigkeiten in den
Begleitdokumenten oder Verderb.

Bei den lebenden Tieren entfiel der weitaus größte Anteil mit 8.857
Sendungen auf die Zierfische, gefolgt von Hunden und Katzen mit 2.258
Sendungen sowie Labortieren, Reptilien und sonstigen Heimtieren mit 1.573
Sendungen. Darüber hinaus wurden 466 Sendungen Geflügel, 595 Sendungen
Pferde, 42 Sendungen Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, 120 Sendungen
Papageien und 275 Sendungen sonstige Vögel abgefertigt. Der Rest entfiel
auf sonstige Tiere, die nicht unter eine dieser Kategorien fallen.
Insgesamt wurden über 85 Millionen Tiere abgefertigt, von denen mehr als
63 Millionen auf die Zierfische entfielen.

Unter den kühlpflichtigen Erzeugnissen tierischen Ursprungs bildeten
Sendungen mit frischem Fisch und frischem Fleisch den größten Anteil,
dicht gefolgt von Geflügelfleisch, Milch und Milcherzeugnissen, Fleisch-
erzeugnissen sowie Bluterzeugnissen für die pharmazeutische Industrie.
Insgesamt wurden von den kühlpflichtigen Erzeugnissen 13.282 Sendungen
mit einem Gesamtgewicht von 18.682 Tonnen abgefertigt.

Unter den nicht kühlpflichtigen Sendungen nahmen die Jagdtrophäen mit
insgesamt 2.090 Sendungen den weitaus größten Anteil ein. Der Rest
entfiel auf Knochen, Horn und Erzeugnisse daraus sowie Federn, Haare
und Borsten.

Da die Grenzkontrollstelle am Frankfurter Flughafen für alle Erzeugnis-
kategorien sowie für alle Tierarten, die auf dem Luftwege aus Drittländern
in die Gemeinschaft eingeführt werden sollen, zugelassen ist, ist die
Produktpalette entsprechend breit gefächert. Die Sendungen kommen aus
allen Drittländern, jedoch gibt es für die einzelnen Produktkategorien
Schwerpunkte. So wird frisches Lammfleisch überwiegend aus Neuseeland und
Australien, frisches Rindfleisch aus Südamerika eingeführt. Pferdefleisch
kommt überwiegend aus Kanada und den USA. Hauptlieferländer für frischen
Fisch sind verschiedene Länder Afrikas, Asiens und Südamerikas sowie
Neuseeland. Lebende Hummer werden in größeren Mengen vor allem aus Kanada
und den USA importiert. Lebende Zierfische stammen überwiegend aus
Südamerika und Südostasien, aber auch aus verschiedenen afrikanischen
Staaten. Goldfische werden vor allem aus China importiert, Pferde
überwiegend aus den USA und Kanada sowie aus verschiedenen südameri-
kanischen Ländern.

Die grenztierärztliche Untersuchung erfolgt am Frankfurter Flughafen an
zwei Stellen. Lebende Tiere werden in der Tierstation abgefertigt,
Lebensmittel und sonstige kühlpflichtige Erzeugnisse tierischer Herkunft
im Perishable Center. Sowohl Tierstation als auch Perishable Center
werden von privaten Betreibern unterhalten. Die Tierärztliche Kontroll-
stelle vollzieht ihre Dienstaufgaben in dort angemieteten Büroräumen.
Neben den originären Aufgaben in der Einfuhrüberwachung ist sie auch
zuständig für den Vollzug des Tierschutzgesetzes auf dem Gelände des
Frankfurter Flughafens.
 



 

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