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AHO Aktuell - 29.10.2001

Resistenzen entstehen dort, wo Antibiotika eingesetzt werden


Rom/Sassari (aho) - Italienische Mediziner belegen in einer aktuellen
Veröffentlichung in der Fachzeitschrift "Clinical Infectious Diseases"
eindrucksvoll den medizinischen Leitsatz: "Resistenzen entstehen dort,
wo Antibiotika eingesetzt werden". Sie untersuchten, warum bei Menschen
Krankheitserreger (Staphylokokken) auftreten, die gegen sogenannte
Glykopeptid - Antibiotika resistent sind. Glykopeptide sind Antibiotika,
die auch bei multiresistenten Staphylokokken und Enterokokken noch
wirken. Sie gelten in der Humanmedizin als sogenannte Reserveantibiotika.
Seit einigen Jahren wird weltweit über Resistenzen berichtet. Die
italienische Studie kam zu dem Ergebnis, daß vier Prozent der (koagulase-
negativen) Staphylokokken Glykopeptid-resistent waren, wobei die Resis-
tenzrate auf Intensivstationen auf 8% anstieg. Glykopeptid-resistente
(koagulase - negative) Staphylokokken sind hochgradig multiresistent,
d.h. gleichzeitig resistent gegen sogenannte ß-Laktam -, Makrolid - und
Aminoglykosid - Antibiotika. Ebenso bestand eine Resistenz gegen
Chinolone und Cotrimoxazol.

Als Risikofaktoren wurden individuelle Therapien mit ß-Laktam - und
Glykopeptid - Antibiotika, vielfache Krankenhausaufenthalte
und Lungenentzündungen ermittelt.



Evelina Tacconelli, Mario Tumbarello, Katleen de Gaetano Donati,
Manola Bettio, Teresa Spanu, Fiammetta Leone, Leonardo A. Sechi,
Stefania Zanetti, Giovanni Fadda, and Roberto Cauda
Glycopeptide Resistance among Coagulase-Negative Staphylococci
that Cause Bacteremia: Epidemiological and Clinical Findings
from a Case-Control Study
Clinical Infectious Diseases; 2001; 33: 1628-1635

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