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AHO Aktuell - 26.10.2001

M-V: Kabinett beschließt Förderung der Aquakultur


Schwerin (MV) - Das Kabinett beschloss in seiner Sitzung vom 23.10.2001 ein
Konzept zur Förderung der Aquakultur in Mecklenburg-Vorpommern. Eine vom
Umweltministerium und dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten
und Fischerei zu bildende Projektgruppe wird als direkter Ansprechpartner
für mögliche Investoren zur Verfügung stehen und diese bei der Suche nach
geeigneten Standorten und der Beantragung von Fördermitteln unterstützen.
Dazu wird bis zum Jahresende ein Leitfaden über die Eckpunkte für genehmi-
gungsfähige Aquakulturanlagen erstellt. Investitionen und die Weiterent-
wicklung von Aquakulturtechnologien können mit einem Betrag von bis zu 50%
der Kosten gefördert werden.

Seit 1990 nimmt die kontrollierte Aufzucht und Vermehrung von Fischen
(Aquakultur) in Mecklenburg-Vorpommern kontinuierlich ab. Der Rückgang
begründet sich neben der ökonomischen Umstrukturierung der Unternehmen auch
auf neuen rechtlichen Standards in den Genehmigungsverfahren. In der Folge
führen die Fischereiunternehmen des Landes vor allem Forellen, Aal und Karpfen
aus dem In- und Ausland ein. Die Einfuhrmenge lebender Forellen wird zum
Beispiel auf 550 Tonnen pro Jahr geschätzt. Das entspricht etwa dem Doppelten
der Eigenproduktion Mecklenburg-Vorpommerns. Daneben werden erhebliche Mengen
geschlachteter Forellen und Lachse importiert. Die damit verbundenen Wert-
schöpfungen finden außerhalb des Landes statt. Die erforderlichen Transporte
haben zudem negative Auswirkungen auf die Umwelt.

"Ich freue mich sehr, dass meine Initiative zur Stärkung der Aquakultur in
Mecklenburg-Vorpommern durch das Kabinett unterstützt wird. Das Umweltminis-
terium konnte als Partner gewonnen werden, um Investoren zu mobilisieren und
das erhebliche Potential für Aquakulturanlagen in Mecklenburg-Vorpommern zum
Wohle einer umweltgerechten Fischwirtschaft des Landes zu nutzen. Die Stärkung
der Aquakultur in Mecklenburg-Vorpommern bedeutet eine zusätzliche Wert-
schöpfung, die Sicherung der Einkommen der Küsten- und Binnenfischer und neue
Arbeitsplätze. Es werden Rohwaren für unsere fischverarbeitende Industrie
produziert. Außerdem können mit der Produktion der Fische in der Nähe der
Verbraucher regionale Kreisläufe geschaffen werden. Dabei kann diese Art der
Fischerzeugung durchaus als tourismusfördernd angesehen werden, da es sich
hier um landestypische, umweltverträglich erzeugte Produkte handeln wird." so
Minister Backhaus (SPD).

Mit dem gestern verabschiedeten Konzept gelang ein entscheidender Schritt
in Richtung der Vereinheitlichung der Genehmigungsverfahren und der Erhöhung
der Transparenz. Das gilt vor allem für wasser- und naturschutzrechtliche
Erlaubnisse und Genehmigungen. Zukünftig schaffen verlässliche Rahmenbe-
dingungen Investitionssicherheit.

Mit dem Ziel, die Umweltverträglichkeit der Aufzuchtverfahren zu optimieren,
soll der Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der Kreislauftechnologie
gelegt werden. Aber auch der Betrieb von Netzgehegeanlagen in Binnengewässern
soll anhand von Pilotanlagen in die Betrachtung einbezogen und zwei Jahre
lang wissenschaftlich begleitet werden.
 



 

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