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AHO Aktuell - 25.10.2001

Gutachten zum möglichen BSE-Risiko bei Schafen und Ziegen


Brüssel/Berlin - Der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss (WLA) hat am
24.10.2001 folgendes Gutachten veröffentlicht: Wie sicher sind Schaf- und
Ziegenerzeugnisse, falls BSE bei diesen kleinen Wiederkäuern bestätigt würde
oder auch nur wahrscheinlich wäre.

Anlass für dieser Frage war die von der Food Standards Agency des Vereinigten
Königreichs im August dieses Jahres angekündigte Möglichkeit, dass britische
Versuchsreihen das Vorhandensein des BSE-Erregers in Schafshirnen bestätigen
könnten. Am 18. Oktober hatte jedoch das für die Versuche zuständige
Ministerium mitgeteilt, dass die verwendeten Hirnproben aus den frühen 90er
Jahren für die Untersuchungen ungeeignet seien.

Bislang gibt es noch keine Hinweise darauf, dass der BSE-Erreger bei kleinen
Wiederkäuern vorhanden ist. Die Wissenschaftler schliessen jedoch nicht aus,
dass Schafe in der Vergangenheit mit potentiell infiziertem Tiermehl gefüttert
worden sein könnten, und bekräftigen ihre Auffassung, dass ein BSE-Risiko bei
Schafen nicht auszuschließen ist.

Die Wissenschaftler empfehlen, rasch Schnelltests für Schafe und Ziegen
einzuführen, mit denen sich feststellen lässt, ob eine Infektion mit einer
übertragbaren spongiformen Enzephalopathie (TSE) vorliegt. Hierbei kann es
sich dann um BSE oder Scrapie handeln. Damit wäre auch die Möglichkeit gegeben,
die so dringend benötigten Daten über die tatsächliche TSE-Inzidenz und die
geographische Verbreitung dieser Krankheit zusammenzutragen.

Parallel zu den Tests sollte der Genotyp der getesteten Tiere erfasst werden.
Damit läßt sich feststellen, ob bestimmte Schafarten möglicherweise eine
genetische Resistenz gegen TSE aufweisen. Der Wissenschaftliche Lenkungs-
ausschuss hat bestätigt, dass Milch und Milcherzeugnisse von Schafen und
Ziegen kein Risiko bergen. Voraussetzung ist, dass die Milch von verdächtigen
Tieren von der Nahrungskette ausgeschlossen wird.
 



 

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