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AHO Aktuell - 22.10.2001

Stress verschlechtert Wundheilung


Columbus (pte) - Stress kann laut Forschern der Ohio State University die
Wundheilung bremsen und das Risiko einer Infektion erhöhen. Wie das Team
um Phillip Marucha im Fachjournal Brain, Behaviour and Immunity berichtet,
entzünden sich bei gestressten Mäusen Wunden dreimal häufiger als Ver-
letzungen von Tieren in entspannter Atmosphäre.

Im Versuch sperrten die Biologen Mäuse für 15 Stunden in enge Röhren und
entzogen den Tieren flüssige sowie feste Nahrung . Anschließend wurden
die Mäuse verletzt. "Die Enge und der Nahrungsentzug wirkten als Stressoren.
Kontrollmäusen wurde lediglich die Nahrungszufuhr verwehrt", erklärte
Marucha. Die Wunden der verletzten Mäuse benötigten ein Drittel mehr Zeit
zur Heilung als jene der Mäuse in geräumigen Käfigen. Bei einer Infektion
der gestressten Mäuse mit Keimen darunter der Eitererreger Staphylococcus
aureus, begannen diese zu wuchern. Zudem fanden die Forscher opportunistische
Bakterien wie Streptokokken.

Zur Messung des bakteriellen Befalls entnahmen die Biologen verwundete
Hautstellen. Bei gestressten Mäusen waren 85 Prozent der Wunden infiziert,
verglichen mit 27 Prozent bei nicht gestressten Versuchstieren. Nach fünf
Tagen unterschied sich der Bakterienfall in den Wunden um den Faktor 100.000.
"Stress stört das biologische Gleichgewicht. Als Folge verschlechtert sich
die Fähigkeit, die bakterielle Infektion im Wundheilungsprozess unter
Kontrolle zu bringen und gegenzusteuern", erklärte Marucha. Stress beein-
trächtige demnach das Immunsystem, indem es jene Immunzellen schwächt,
die eine Infektion bekämpfen.
 



 

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