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AHO Aktuell - 22.10.2001

BgVV fordert bessere Hygiene bei der Schlachtung von Geflügel


(bgvv) - Geflügelfleisch ist nach wie vor eine zentrale Quelle von
Lebensmittelinfektionen. Probleme bereiten vor allem bakterielle
Krankheitserreger wie Salmonellen und Campylobacter-Bakterien, gegen
deren Verbreitung in den Geflügelbeständen noch kein wirksames Mittel
gefunden wurde. Auch beim Schlachtvorgang verhindern die praktizierten
Hygienemaßnahmen die Verbreitung dieser Keime nicht in ausreichendem
Maße. Die in den letzten Jahren vorgenommenen Verbesserungen der
Schlachttechnik zielten hauptsächlich auf eine Erhöhung der
Schlachtgeschwindigkeit ab. Aus hygienischer Sicht ist diese Technik
jedoch weiterhin unbefriedigend.

Eine aktuelle Studie des BgVV zur Infektion und Kontamination von
Masthähnchen mit Salmonellen zeigt, dass in den Schlachtbetrieben
zusätzlich zu den bisherigen Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen
weitere Vorsorgemaßnahmen insbesondere bei der Transportkistenreinigung,
beim Brühen und Rupfen und anderen schlachttechnischen Einrichtungen
nötig sind.

Mittelfristiges Ziel muss darüber hinaus die Schaffung Salmonella-freier
Mastbestände sein. Untersuchungen zum Eintrag von Salmonellen in die
Geflügelfleischgewinnungskette wurden bislang im Mastbereich nur
vereinzelt und hauptsächlich im Rahmen betrieblicher Eigenkontrollen
durchgeführt. Die Ergebnisse blieben aber in der Regel ohne
Konsequenzen, da sie vom Tierhalter weder an den Schlachtbetrieb noch an
die Überwachungsbehörde weitergegeben werden müssen.

Das BgVV hält daher weitergehende Schutzmaßnahmen für erforderlich, wie
zum Beispiel die regelmäßige Kontrolle der Mastgeflügelbestände auf
Infektionen mit Salmonellen und Campylobacter-Bakterien unter Anwendung
standardisierter Methoden, um einen Eintrag dieser Mikroorganismen in
den Schlachthof zu reduzieren bzw. ganz zu verhindern. Darüber hinaus
wird die Durchführung des sog. "logistischen Schlachtens" gefordert;
dies bedeutet z.B., dass Salmonella-positive Geflügelherden zeitlich
nach Salmonella-negativen Herden geschlachtet werden.

Aufgrund der Ergebnisse der o.g. Studie zur Infektion und Kontamination
von Masthähnchen mit Salmonellen fordert das BgVV weiterhin, den Einsatz
antimikrobiell wirksamer Substanzen in der Hähnchenmast zu reduzieren.
Daneben sind Überwachungssysteme zu etablieren, mit denen einerseits
repräsentative Daten zur Antibiotikaresistenzsituation bei Salmonellen
sowie anderen relevanten Mikroorganismen gewonnen werden können und
andererseits auch der Verbrauch antimikrobiell wirksamer Substanzen
ermittelt wird.

Die Problematik der Schlachtgeflügel- und Geflügelfleischuntersuchung
wurde im BgVV bereits früher in einem Sachverständigengespräch
diskutiert. Das Protokoll dieses Gespräches ist als BgVV-Heft 03/99
erschienen. Die Ergebnisse der Untersuchungen zum Vorkommen von
Salmonellen bei deutschem Nutzgeflügel und Geflügelfleisch sind kürzlich
ebenfalls als BgVV-Heft 02/01 erschienen. Beide Hefte können gegen einen
Unkostenbeitrag von 15,-- DM schriftlich in der Pressestelle des BgVV
angefordert werden.

BgVV - Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin
Thielallee 88 - 92, D - 14195 Berlin,
34/2001 - 22. Oktober 2001
 



 

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