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AHO Aktuell - 21.10.2001

Experte: Die Deutschen sind Angsthasen +++ Opfer von "Medienskandalen"


(ors/aho) - Unsere Welt scheint überaus gefährlich. Ob Wirbelstürme, BSE,
schreckliche Unfälle oder Terroranschläge, die Katastrophenmeldungen reißen
nicht ab. Egal wo was auch passieren mag: wir sind live dabei. Viele Menschen
verunsichert das, und gerade hierzulande wächst die Angst vor den Unwägbar-
keiten im Leben. Aber ist diese Angst auch berechtigt? Der Dortmunder
Statistik - Professor Walter Krämer untersuchte in seinem Buch "Die Panik-
macher" potentielle Gefahrenquellen von Asbest bis zu Arzneimittel -
Nebenwirkungen und ging der Frage nach, warum wir Deutschen Angst haben,
was uns Angst macht und ob diese Angst berechtigt ist.

Prof. Krämer führt Beispiele an: "Wir machen uns leider wegen Kinkerlitzchen
oft in die Hose und ignorieren da die wirklich großen Gefahren. Die Medien
machen gern aus Mücken einen Elefanten, aus ganz leicht durchschaubaren
Motiven: der Quoten- oder Auflagensteigerung wegen. Nehmen Sie etwa die Panik
wegen Milzbrandbriefen, da ist natürlich nichts dahinter, aber das hat in
einigen Zeitungen für Schlagzeilen gesorgt und ganze Städte haben den Atem
angehalten. Und das war aus ganz eindeutig, ja seltsamen Motiven heraus von
den Medien angefacht worden".

Auch die BSE - Krise bewertet Krämer als Medienskandal. Natürlich sind Gifte
aller Art in fast allen Lebensmitteln enthalten. In der Regel übrigens
natürlicherweise, also nicht durch Chemie von den Menschen hineingebracht.
Aber in solchen Dosierungen, die jenseits aller Gefährlichkeitsgrenzen
liegen. Und nur dadurch überhaupt erkannt werden, dass die modernen
Analyse-Methoden heute sehr viel feiner sind, als noch vor zehn, oder
zwanzig Jahren.

Viele Menschen glauben durch das Vermeiden von Risiken, sicherer zu leben.
Das kann allerdings zum genauen Gegenteil führen. Nun nehmen Sie etwa den
berühmten Babykost-Skandal aus den 90er Jahren. Wo Mütter auf einmal, weil
in Babykost Pestizide entdeckt worden sind, zum Markt gelaufen sind und
haben ihren Kleinen dann Markgemüse verfüttert. Das bis zu zweihundert Mal
stärker belastet war als am schlimmsten belastete Babykost. Das ist so ein
Beispiel, wo man vor einer kleinen Gefahr wegläuft einer großen in den
Rachen.
 



 

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